Polizisten retten verletzten Storch
Zu einem tierischen Sondereinsatz wurden am Montag Martin Reidl und Norbert Kraill von der Polizeiinspektion St. Margarethen gerufen. Denn mitten auf der Straße Richtung Oslip lag ein Storch mit einem gebrochenen Bein. Mehrere Autofahrer waren schon ausgewichen, um das Tier nicht zu überfahren.
Die Polizisten sperrten den Verkehr kurzzeitig ab, um den Storch aus seiner lebensgefährlichen Lage zu retten, was aber nicht so leicht war. „Als wir näherkamen, hat er offenbar seine letzten Kräfte mobilisiert und ist in die angrenzenden Weingärten geflogen“, erzählt Kraill. Gut 20 Minuten dauerte die „Verfolgungsjagd“ durch Weingärten und Felder, bis die Beamten das Tier mit einer Decke einfangen konnten.
Danach brachten sie den Vogel nach Rust, in die Storchenpflegestation von Lydia und Rudolf Karassowitsch, wo der verletzte „Meister Adebar“ vom Tierarzt operiert wurde. „Das war eine sehr, sehr schwere Verletzung. Eine Amputation ließ sich nicht vermeiden“, sagt Lydia Karassowitsch, „die Beine sind ja dünn wie Bleistifte, da ist ja kein Fleisch, nur Haut dran.“
Ob der Patient die Verletzung überlebt, wird sich erst in einigen Wochen zeigen. Fest steht, dass der einbeinige Storch nicht mehr in freier Wildbahn leben kann, sondern ein Dauerpflegling in der Storchenpflegestation, die es seit 20 Jahren gibt, wird. Da ist er nicht der einzige: Derzeit kümmern sich die Karassowitsch’ um fünf Störche, die alle Flügelverletzungen haben.
Störche können bis zu 30 Jahre alt werden. "Ein Storch lebte 15 Jahre hier", berichtet Lydia Karassowitsch. Sie wird nach "einer geeigneten Prothese" suchen, wenn der Neuzugang wieder fit ist,
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