Ombudsmann gegen Bürgermeister
Eisenstadts Bürgermeister, Thomas Steiner, nimmt sich einem wichtigen Thema an: Im Rahmen des Stadtentwicklungsplans (STEP) "Eisenstadt 2030" startet in der burgenländischen Landeshauptstadt eine neue Initiative für mehr Barrierefreiheit (der KURIER berichtete). Steiner setzt eine Arbeitsgruppe von Menschen mit Behinderung unter der Koordination des Spezialisten für Stadtentwicklung, Reinhard Rodlauer, ein.
Die Arbeiten am STEP würden auf Hochtouren laufen, so Steiner: "Die zahlreichen Beiträge, welche wir in der Ideenfindungsphase gemeinsam mit Experten und der Eisenstädter Bevölkerung gesammelt haben, zeigen uns wichtige zukunftsweisende Handlungsfelder auf." Dem Bürgermeister sei bewusst, "dass in Eisenstadt in vielen Bereichen der Barrierefreiheit einiges nachzuholen ist".
Der Behindertenombudsmann der Landeshauptstadt und ÖZIV- (Verband für Menschen mit Behinderungen) Präsident für das Burgenland, Hans-Jürgen Groß, sieht in der Umsetzung des Projektes "schon in der Anfangsphase die Inklusion von Menschen mit Behinderungen gefährdet". Er wurde im Vorfeld über dieses Projekt nicht in Kenntnis gesetzt, "obwohl dies eindeutig in meinen Aufgabenbereich fällt".
Überrascht ist der Ombudsmann auch über die Entscheidung von Bürgermeister Steiner , eine Wiener Beratungsfirma zu beauftragen. Warum wurde nicht an mich das Projekt herangetragen, fragt Groß.
Einladung
"Wahrscheinlich geht’s ums Geld, das Groß gerne für seinen Verein in Anspruch genommen hätte," meint Steiner. Der Bürgermeister weist die Vorwürfe von Groß zurück, dass er zu den Vorbesprechungen nicht eingeladen wurde: "In einem Vier-Augen-Gespräch habe ich ihn über das Projekt informiert. Wenn es ihm um die Sache geht, dann ist er herzlichst eingeladen, mitzuarbeiten."
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