Nagern geht es an den Kragen: Bibermanagement gestartet

Landesrat Liegenfeld begutachtet die Schäden durch den Biberfraß. „Das Bibermanagement soll eine Lösung bei Konflikten zwischen Mensch und Tier anbieten“
Nach Vorbild von NÖ hat nun auch das Burgenland ein Bibermanagement zur Konfliktlösung.

Biberfraß an Bäumen und Feldern, untergrabene Dämme – die Schäden durch Biber in einigen Gemeinden haben in den letzten Jahren durch die unkontrollierte Vermehrung der Nager massiv zugenommen. Vertreter der betroffenen Gemeinden fordern schon seit Jahren, dass dagegen etwas unternommen wird. Doch bisher vergeblich. Damit soll nun Schluss sein. Ganz nach dem Vorbild von Niederösterreich hat nun auch das Burgenland seit 1. April ein eigenes "Bibermanagement" eingerichtet, um die Probleme in den Griff zu bekommen.

"Biber nutzen die Hochwasserdämme für die Errichtung eigener Bauten, wodurch die Dämme untergraben werden und ihren Zweck nicht mehr erfüllen können", erklärt Werner Friedl, Bürgermeister von Zurndorf und Obmann des Leithaverbandes 1. Dadurch würden Felder schon bei geringen Regenmengen überschwemmt werden.

Doch nicht nur in der Landwirtschaft würden durch die Biber Schäden entstehen. "Wenn in Gattendorf der Damm brechen würde, wären 40 bis 50 Häuser betroffen", sagt Friedl. Für ihn ist es höchste Zeit, dass das Land etwas unternimmt.

Stufenweise Lösung

Mit 1. April wurde nun das Institut für Wildbiologie und Jagdwirtschaft der Universität für Bodenkultur in Wien mit dem Bibermanagement beauftragt. In Anlehnung an die bisherige Praxis des Bibermanagements Niederösterreich soll auch für das Burgenland ein stufenweiser Ansatz bei der Lösung von Biberkonflikten angewandt werden. "Erste wesentliche Maßnahme ist die Aufklärung und Prävention der Konfliktsituationen und Durchführung vorbeugender Maßnahmen. Ein weiterer Schritt ist der Eingriff in den Lebensraum der Tiere um beispielsweise durch die Zerstörung der Dämme die Biber zu vergrämen und in andere Gebiete zu vertreiben", sagt Agrarlandesrat Andreas Liegenfeld. Hilft das alles nichts, würde als letzter Schritt ein Eingriff in die Population erfolgen. "Dies steht zur Zeit jedoch nicht zur Diskussion", betont Liegenfeld.

Werner Friedl gibt sich damit nicht zufrieden: "Ich glaube nicht, dass es funktioniert. Wir können nicht alle Biberdämme zerstören. Es sind so viele, das geht nicht." Er schlägt vor, elektrische Zäune, wie es bereits in NÖ gemacht wird, aufzustellen, um die Nager fernzuhalten.

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