Nachdenkpause im "Burger-Krieg"

Ob Burger King in die Nähe von großen Schulzentren kommt, soll in den nächsten Wochen "sachlich" diskutiert werden
Bürgermeister Thomas Steiner hat den geplanten Grundstücksverkauf für eine Burger King-Filiale von der Tagesordnung des Gemeinderats genommen

Eigentlich war schon alles in Stellung gebracht für das nächste Kapitel im „Burger-Krieg“ von Eisenstadt: Fast 1300 Unterschriften sind gegen den Verkauf von städtischem Grund für die Errichtung einer Burger King-Filiale in unmittelbarer Nähe von HTL, HAK, Berufsschule und Gymnasium gesammelt worden. Das in dieser Sache vereinte Oppositions-Trio SPÖ, FPÖ und Grüne hat vor der Gemeinderatssitzung am 3. Juli beim Rathaus eine Aktion „Smoothies statt Fast Food“ organisiert.
Nun rudert die ÖVP aber zurück. Bürgermeister Thomas Steiner gab Dienstagvormittag bekannt, dass der Tagesordnungspunkt betreffend des Grundstückverkaufs am Bad Kissingen-Platz abgesetzt wurde, „um den bestehenden Informationsbedarf“ decken zu können.
Das Thema soll „auf eine sachliche Ebene“ gebracht werden, wie der VP-Stadtchef sagt: „Die nächsten Wochen wird die Stadt nützen, um die Bevölkerung objektiv und sachlich zu informieren. Dann soll die Frage im Gemeinderat entschieden werden.“
Für die Grüne Gemeinderätin Yasmin Dragschitz ein Grund zum Jubeln: „Das ist super. Es hat ja nicht nur bei der Bevölkerung ein Informationsdefizit gegeben, sondern auch bei den Gemeinderäten.“ Die Nachdenkpause sei eindeutig der erfolgreichen Unterschriftenaktion zu verdanken. „Mit diesem Ansturm hat die ÖVP sicher nicht gerechnet“, meint Dragschitz, „man muss dem Wunsch der Bürger, und das waren bis Dienstag knapp 1300, Rechnung tragen.“

Eisenstadts SPÖ hat für den Parkplatz vor dem Allsportzentrum schon Alternativen im Auge. Statt des gesundheitspolitischen „Schildbürgerstreichs“, wie SP-Vizebürgermeister Günter Kovacs sagt, soll der Vorschlag von Sportverbänden aufgegriffen werden, hier einen „Platz der Bewegung“ zu schaffen. Man könne Fast Food-Lokale nicht verbieten, aber es gebe bessere Standorte. Kovacs befürwortet den Vorschlag von FPÖ-Gemeinderat Géza Molnár, zu prüfen, ob das ungenützte Gelände des alten Bauhofs in der Ruster Straße geeignet sei.

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