Mehr Geld für Spitalsärzte

Am vergangenen Freitag hielten Ärzte eine Versammlung ab mit anschließendem Protestmarsch. Gestern erzielten Präsident Lang und Landesrat Rezar eine Einigung
Burgenlands Ärztekammer und Politik einigten sich am Dienstag.

Seit Wochen stimmte die Chemie zwischen der Ärztekammer und der Krages ganz und gar nicht. Doch gestern wurde das Eis gebrochen. Sowohl Kammerpräsident Michael Lang als auch Landesrat Peter Rezar, nachdem ihm "endgültig der Kragen geplatzt" ist, begruben nach eineinhalbstündiger Verhandlung das Kriegsbeil: Sie einigte sich Dienstag über die Grundgehälter der Spitalsärzte, die zwischen 20 und 38 Prozent angehoben werden. Auch einigten sie sich über die Entlohnung der Überstunden, die aber in Zukunft weniger werden.

"Ich bin sehr erleichtert, dass es jetzt doch zu einer Einigung gekommen ist", sagt Ärztekammerpräsident Lang im KURIER-Gespräch. Die Forderung, dass das Gehaltsniveau burgenländischen Ärzte an das der Steiermark angehoben wird, wurde seitens der Politik zugesichert. "Mit diesem Entlohnungsschema sind wir konkurrenzfähig", sagt Lang. Auf die Frage, ob Ärzteversammlungen in den Spitälern oder die Protestaktion am vergangenen Freitag der Sache gut getan habe, meinte Lang: "Anscheinend doch."

Die Gehälter der Ärzte der Barmherzigen Brüder sollen genauso angehoben werden wie die Krankenhäuser der Krages.

Auch Soziallandesrat Rezar ist über das Verhandlungsergebnis "sehr, sehr froh". Es sei ein ganz wichtiger Schritt für die Gesundheitsversorgung der Burgenländer, erklärt Rezar.

Landesrat Rezar hat sich erst gestern an den Verhandlungstisch gesetzt. Bis jetzt war es immer so, dass Vertreter der Krages und der Kammer verhandelten. Warum so spät? "Ich habe von Beginn an klare Verhandlungsaufträge erteilt. Ich bin ja kein Feinmechaniker, ich bin der Politiker." Es sollen die Spezialisten rechnen, "denn ich bin nicht mein eigener Buchhalter".

Kosten

Dem Land kostet das Paket künftig jährlich 6,5 Millionen Euro. Nächste Woche soll es unterschrieben werden und mit 1. Juli in Kraft treten. Voraussetzung dafür ist, dass die Urabstimmung (voraussichtlich Anfang Juni)der Ärzte positiv ausfällt. Präsident Lang rechnet damit, "denn dieses Ergebnis ist herzeigbar".

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