Mattersburger KUZ wird nach 38 Jahren abgerissen
Was gab es Anfang der 1970er Jahre für eine Aufregung als der SPÖ-Kulturlandesrat Gerald Mader von einem Kulturzentrum (KUZ) Mattersburg, das erste im Burgenland, sprach. Vor allem seitens der ÖVP gab es Widerstand. Zusätzlich wurde noch über den Architekten Matthias Szauer gespottet, der als Haus- und Hof-Architekt des Landes galt. Und weil er auch ein Intimus des damaligen Landeshauptmann Theodor Kery war, ging es drunter und drüber.
Als das KUZ dann im Mai 1976 eröffnet wurde, gab es einen Autobusstau an der Wulkalände. Denn die Besucher wurden aus dem ganzen Bezirk mit Bussen herangekarrt, um ein starkes Interesse zu verdeutlichen. Nun, 38 Jahre später wird das KUZ Mattersburg abgerissen. Die Bezirkshauptmannschaft Mattersburg stellte einen Anforderungskatalog, der zur Folge hat, dass das Haus neu zu positionieren sei. Es gab "lange und intensive Diskussionen", ob das KUZ generalsaniert oder abgerissen werden sollte. Schließlich und endlich ist "die Grundsatzentscheidung zugunsten eines Neubaus gefallen", sagt Kulturlandesrat Helmut Bieler.
Doch wer stellte diese Grundsatzentscheidung, fragt VP-Kultursprecher Christian Sagartz. "Es gab weder im burgenländischen Landtag, noch in der Landesregierung oder im Aufsichtsrat der BELIG Gespräche oder gar Beschlüsse zum KUZ Mattersburg", sagt der Mandatar. Offensichtlich gehe es Landesrat Bieler in erster Linie um das Marketing einer Idee und nicht um das Projekt selbst, "anders kann ich diese Vorgangsweise nicht deuten".
Anders geplant
Im Protokoll zur Generalversammlung des Vereins "Burgenländische Kulturzentren" vom 27. November 2013 hieß es laut Sagartz mit Verweis auf einen Vorstandsbeschluss vom Mai 2013, dass das Kulturzentrum generalsaniert werden muss. Pläne oder Detailrechnungen wurden nicht vorgelegt oder besprochen. Die erste reguläre Vorstandssitzung findet am kommenden Donnerstag statt.
Wie hoch die Kosten für den KUZ-Neubau liegen werden, könne man derzeit nicht sagen, erklärt der dafür zuständige BELIG-Chef Heinz Fellner. Baubeginn soll im Herbst dieses Jahres sein. Es wird demnächst eine Architekten-Ausschreibung geben. "Die Baukosten werden sicherlich weit unter denen des KUZ Eisenstadt liegen." Diese betrugen 17,2 Millionen Euro.
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