Kiter-Kritik lässt Wogen hoch gehen

Podersdorf gilt als Eldorado der Surfszene. Doch im letzten Jahr haben verschiedene Maßnahmen der Gemeinde zu Beschwerden von immer mehr Kitesurfern geführt.
Verantwortliche wehren sich: Sportler sind willkommen. Kritiker werden jedoch gewarnt.

Als rau und unangenehm kann man derzeit das Klima in Podersdorf bezeichnen. Das liegt nicht am Wetter, sondern an dem schwelenden Konflikt zwischen einigen Kitesurfern und der Gemeinde. Wie der KURIER berichtete, haben sich Sportler zu Wort gemeldet, um ihrem Ärger Luft zu machen. Nachdem sie im Vorjahr gegen einen aus ihrer Sicht gefährlichen Gänsezaun mobil gemacht haben, wurde ihnen kein Camping-Platz mehr vermietet. Nun stellt ihnen Tourismus-Chef Hannes Anton sogar die Rute ins Fenster.

Bei der Gemeinde ist der Ärger nämlich groß. Eine kleine Gruppe von Wassersportlern rücke Podersdorf in ein schlechtes Licht, so der Tenor. "Es stimmt ganz sicherlich nicht, dass wir Kitesurfer hier nicht haben und vertreiben wollen", sagt Bürgermeister Andreas Steiner. Im Gegenteil, es würde viel getan, um diese Zielgruppe anzusprechen.

Angebot für Sportler

Der Nordstrand, so berichtet Anton, soll zu einem Aktivstrand ausgebaut werden. Während in der Ferienzeit immer noch der Badegast im Vordergrund stehen soll, wird im Frühjahr und Herbst ein Platzangebot für Wassersportler geschaffen werden. "Im südlichen Teil des Nordstrandes soll eine Badezone errichtet werden", erklärt Anton die Pläne. Im Bereich nebenan sollen für die Ausrüstung der Sportler Lagerzonen sowie Start- und Landezonen entstehen. In der Nähe der Surfboxen ist ein Steg angedacht. Weitere Pläne: Ein Windschutz mit Sitzmöglichkeiten soll Rückzugsmöglichkeiten bieten, eine Servicestation mit Material und Werkzeug aushelfen. Der Rest des Strandes steht dem Strandsport zur Verfügung.

"Das Ziel dieses Projektes ist es, unsere Gäste wieder länger am Strand zu halten und neue Gäste zu gewinnen", freut sich Anton. Negativ Werbung kann er da natürlich nicht brauchen. Surf-Ass Max Matissek kennt Podersdorf wie seine Westentasche. Obwohl kein Kiter, kennt er den Konflikt. "Ich finde, dass beide Seiten toleranter sein und so einen Kompromiss finden sollten, dann wäre das alles kein Problem", sagt Matissek. Er betont, dass trotz des Streits viele Leute an einer guten Lösung interessiert sind und daran arbeiten, diese zu finden.

Laut Tourismus-Chef Anton sind die Kritiker nur eine kleine Gruppe, die er gleich warnt: Nach dem Surf Worldcup werde es noch einmal ein Gespräch geben. Sollte dann keine Ruhe einkehren, wolle er die Notbremse ziehen und das Kiten in Podersdorf für längere Zeit verbieten.

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