Herkunftskontrolle für Obst und Gemüse im Straßenverkauf
"Heimische Erdbeeren" oder "frisch gepflückt vom Feld" – obwohl die Erdbeersaison im Burgenland noch gar nicht begonnen hat, preisen bereits erste Standler am Straßenrand ihre "heimischen" Produkte an. Dass es sich dabei um keine burgenländischen Erdbeeren handeln kann, ist in diesen Tagen klar. Anders ist die Situation in der Hauptsaison. Denn auch dann preisen Straßenverkäufer ausländische Ware als heimisches Obst und Gemüse an. Obwohl die Händler hinsichtlich Füllmenge und Preis regelmäßig kontrolliert werden, ist es für Konsumenten undurchschaubar, aus welchem Land die Produkte tatsächlich stammen. "Die Preisbehörde macht regelmäßig Kontrollen, jedoch haben wir keine Handhabe bei der Regionalität", heißt es aus dem Büro von Verena Dunst, Landesrätin für Konsumentschutz und Preisüberwachung.
Um den schwarzen Schafen unter den Straßenverkäufern auf die Schliche zu kommen, setzt Agrarlandesrat Andreas Liegenfeld nun auf die sogenannte Isotopenanalyse. "Unsere Bauern werden in allen Bereichen ihrer Produktion strengstens kontrolliert, das muss auch für die Händler gelten", erklärt Liegenfeld. "Besonders im Straßenverkauf von Lebensmitteln wird oftmals eine regionale Herkunft suggeriert, die nicht zutrifft."
Zusammensetzung
Mit der Isotopenanalyse habe man nun eine wirksame Kontrollmethode um die Herkunft der angebotenen Produkte zu bestimmen. Denn die Elemente Kohlenstoff, Wasserstoff, Stickstoff und Sauerstoff kommen in Pflanzen in unterschiedlichen Varianten, den Isotopen, vor. Anhand der Zusammensetzung der Isotope lässt sich die ursprüngliche Region feststellen, in der das Erzeugnis gewachsen ist.
Die Firma Imprint Analytics aus Neutal erhielt den Auftrag, in den kommenden Wochen die Erdbeeren im Straßenverkauf zu überprüfen. "Das ist nur ein erster Schritt, danach folgen die Marillen", sagt Liegenfeld.
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