Anrainer können aufatmen
Rund drei Wochen bot sich für Ernestine Haller-Kiss, wenn sie aus den Fenstern ihres Einfamilienhauses in der Rot-Kreuz-Gasse in Neusiedl schaute, dasselbe Bild: Ein Lkw nach dem anderen rollte vorbei, die Gasse war zugeparkt. "Einmal konnte ich nicht einmal aus meiner Einfahrt rausfahren", erzählt Haller-Kiss.
Grund dafür war die Einführung der Abgasplakette in Wien und NÖ. Nur mit dieser Kennzeichnung dürfen dort seit 1. Jänner Lkw fahren. Verantwortlich für das Chaos in der Ortseinfahrt von Neusiedl war aber, dass die Abgasplakette nicht direkt an den Autobahnen, in den ÖAMTC-Grenzstationen in Kittsee und Nickelsdorf, sondern unter anderem nur beim ÖAMTC-Stützpunkt in Neusiedl erhältlich war (der KURIER berichtete).
Ausnahmeregelung
Damit ist seit Dienstag Schluss. Per Ausnahmeregelung wurde von Landesrätin Michaela Resetar veranlasst, dass die Abgasplaketten auch an Stützpunkten ausgegeben werden dürfen, die keine Pickerlprüfstelle sind. "Wir sind sehr dankbar darüber. Für die Anrainer in Neusiedl bedeutet dies eine spürbare Entlastung", sagt Yvonne Wachholder vom ÖAMTC. Die Frächter seien gut vernetzt, sodass sich die neuen Ausgabestellen schnell herumgesprochen haben. "Alleine in den ersten drei Tagen haben wir in Kittsee 450 und in Nickelsdorf 300 Stück ausgegeben."
Auch von Seiten der Exekutive gibt es Entwarnung. "Es ist ruhig geworden. Nur noch vereinzelt fahren Lkw nach Neusiedl", sagt Bezirkspolizeikommandant Rainer Bierbaumer.
Die Ausnahmeregelung wurde bis Ende Februar befristet. Aus dem Büro von Landesrätin Resetar heißt es, dass diese aber je nach Bedarf verlängert werden kann. Man hoffe aber, dass bis dahin der Großteil der Lkw mit der Abgasplakette ausgestattet ist und die Ausnahmeregelung nicht mehr notwendig sei.
Ernestine Haller-Kiss kann nun endlich wieder aus dem Fenster sehen, ohne tonnenschwere Laster vor Augen zu haben. "Ich bedanke mich bei allen Beteiligten, die es ermöglicht haben, dass nun endlich wieder Ruhe einkehrt ist."
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