Buchhalterin überwies 1,8 Millionen an Betrüger

Angestellte überwies nach eMail einen Millionenbetrag
Angestellte fiel auf "fake president"-Trick herein. Bank konnte Geldtransfer rechtzeitig stoppen.

Die Liste der Betrugsarten über eMail ist um eine Masche länger geworden: "Fake president" heißt der Trick, auf den eine Grazer Buchhalterin vor Kurzem hereingefallen ist und der sie 1,8 Millionen Euro an Betrüger überweisen ließ.

Der Vorfall passierte bereits Dienstag, wurde von der Grazer Polizei aber erst gestern bekannt gegeben. Die Buchhalterin eines Unternehmens erhielt eine Nachricht, in der der Geschäftsführer die Überweisung anordnete. "Das Mail war täuschend echt", berichtet ein Kriminalbeamter. "Es war nicht sofort als Fälschung erkennbar."

Es war vermeintlich von einer Mail-Adresse des Firmennetzes abgeschickt worden, wirkte plausibel und war fehlerfrei abgefasst: Die Angestellte überwies die gewünschte Geldsumme auf das Konto einer chinesischen Bank.

Später sprach sie den Geschäftsführer doch auf die Transaktion an der wusste nichts davon. Die Bank konnte die Überweisung noch stoppen, die Firma hatte dadurch keinen Schaden.

Der "fake president"-Trick ist laut Polizei relativ neu: Zunächst hacken die Betrüger das eMail-Netz von Firmen, um danach Namen und die Mail-Konten der Geschäftsleitung zu benützen. Damit die Empfänger nicht allzu lange überlegen oder gar nachfragen, täuschen die Betrüger zudem vor, dass das Anliegen dringend sei und geheim: Es gehe um ein neues Forschungsprojekt oder eine Firmenübernahme.

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