Ziegen zeigen ihre Gefühle durch unterschiedliches Meckern

Der Sprache der Ziegen auf der Spur.
Die Wiederkäuer ändern ihre Tonlage - und lassen sich von schlechter Stimmung anstecken. Eine Info für Tierhalter.

Da gibt es nichts zu meckern: Ziegen drücken ihre Stimmungsschwankungen durch unterschiedliches Meckern aus. Wie eine Studie zeigte, äußern die Tiere ihre Empfindungen durch Veränderungen in ihrer Tonlage - und diese werden auch von anderen Ziegen wahrgenommen. Die Forscher versprechen sich von der Erkenntnis Verbesserungen bei der Haltung der Tiere.

Fröhliche Fressorgie und trauriger Futterneid

Für die in der Fachzeitschrift Frontiers of Zoology veröffentlichte Studie spielten die Forscher mehreren Tieren zwei zuvor aufgenommene Arten von Meckern anderer Ziegen vor: eine fröhliche und eine traurige Version.

Ziegen sind eine Gattung der Hornträger. Vor mindestens 8000 bis 9000 Jahren, möglicherweise früher, begann die Domestikation der Hausziege, die somit zu den ältesten wirtschaftlich genutzten Haustieren zählt.

Um das fröhliche Meckern aufzunehmen, hatten die Wissenschafter sich Ziegen mit Kübeln voller Futter genähert. Die traurigen Töne erhielten sie von Tieren, die den anderen beim Fressen zuschauen mussten, ohne etwas abzubekommen.

Puls der Tiere veränderte sich beim Zuhören

Nach den Aufnahmen schritten die Forscher zum eigentlichen Versuch mit den Wiederkäuern und spielten ihnen abwechselnd die traurigen und die fröhlichen Aufnahmen vor. Änderte sich die Tonlage, blickten die Ziegen auf und gerieten in Bewegung. Auch der Puls der Tiere veränderte sich, je nachdem, welche Aufnahme sie vorgespielt bekamen. Dieses Verhalten lässt der Studie zufolge darauf schließen, dass sie in der Lage sind, die Emotionsschwankungen ihrer Artgenossen wahrzunehmen.

Schlechte Laune steckt an

Die Untersuchungen seien von großer Bedeutung für das Tierwohl auf Bauernhöfen, sagte der Hauptautor der Studie, Luigi Baciadonna. Wenn mehrere Ziegen betrübt seien, würden sie andere mit der schlechten Laune anstecken.

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