Wo Jugendliche lernen, mit der Nachrichtenflut umzugehen
Brauche ich das später im Leben wirklich? Diese Frage stellen sich viele Jugendliche im Schulalltag. "Oft ist für junge Menschen nicht klar, was das Gelehrte mit ihrer Realität zu tun hat. Und außerhalb der Schule stellen sie sich die Frage, was aus der überfordernden medialen Nachrichtenflut überhaupt Relevanz fürs Leben hat", präzisiert Thomas Rott, selbst Deutsch- und Geografielehrer und Projektleiter der neuen Plattform "Was Jetzt Schule".
Vielfältiges Service
Der Nachrichtenflut die Geschwindigkeit nehmen und Bezug zur Lebensrealität junger Menschen herstellen – das ist das Hauptziel der digitalen Medieninitiative. "Pro Woche nehmen wir drei ausgewählte Beiträge aus Qualitätsmedien unter die Lupe und bereiten sie altersgerecht fürs Klassenzimmer auf", erklärt Rott. Eine eigene Redaktion aus Lehrenden an Schulen und Unis erstellt gemeinsam mit Videoexperten zu jedem Nachrichtenartikel Begriffserklärungen, Zusatzinformationen aus weiterführenden Quellen, Verständnisaufgaben und Unterrichtsideen. Letztere richten sich insbesondere auch an Lehrkräfte.
Hintergrund
Journalismus und Schule haben viel gemeinsam: Sie sind Räume für das Entdecken, Erleben, Verstehen und für die Mitgestaltung der Welt.
Deshalb sollten Qualitätsmedien auch im Schulkontext präsent sein. Mit "Was Jetzt Schule" stellt sich das KURIER Medienhaus diesem Bildungsauftrag. Mehr unter: https://wasjetzt.schule
Mach mit!
"Was Jetzt Schule" sucht Schülerinnen und Schüler, Lehrerinnen und Lehrer, Schulklassen und Schulen, die gemeinsam das neue Angebot testen und laufend weiterentwickeln. Bei Interesse kann man sich an folgende Mailadresse wenden: hello@wasjetzt.schule
Neben der Förderung von Sprach-, Lese-, Medien und Diskurskompetenz junger Menschen "holen wir damit das echte Leben in die Schule und bieten eine Ergänzung zu etabliertem Lehrmaterial", sagt Rott.
Auch im Hinblick auf Künstliche Intelligenz sei diese Arbeit wertvoll: "Texte können inzwischen auch Computer schreiben. Neue Zielwerte in vielen Fächern werden deshalb Besprechungskompetenz und Reflexionsbereitschaft sein." Die Auseinandersetzung mit aktuellen Themen wird zudem für die vorwissenschaftliche Arbeit und das Meistern der Zentralmatura in Deutsch immer wichtiger.
Entwickelt wurde die Plattform zusammen mit 150 Schülerinnen und Schülern sowie Lehrkräften. Inhaltlich drehen sich die kuratierten News-Beiträge um die Themen Gesundheit, Psychologie, Gesellschaftstrends, Wirtschaft, Technologie, Umweltschutz und große politische Geschehnisse – aktuell etwa den Nahost-Konflikt. Die Beiträge sind frei zugänglich. Um zum Unterrichtsmaterial zu gelangen, muss man sich als Lehrkraft lediglich auf der Plattform registrieren.
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Wohin soll die Reise mit "Was Jetzt Schule" noch gehen? "Es bietet sich an, die Plattform in Richtung Bildungsberatung und Berufsorientierung zu öffnen", sagt Rott. Alle Bildungsanbieter sind hier potenzielle Partner, erste Gespräche laufen bereits. Auch Schreibwerkstätten und Lernhilfekurse könnten künftig über die Plattform angeboten werden.
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