Tiercoach: Wie Freigänger richtig geschützt werden

Ansteckungsgefahr besteht von der Maus auf die Katze auf den Menschen.
Mäusejäger sollen vier Mal im Jahr entwurmt und regelmäßig geimpft werden. Der KURIER-Tiercoach beantwortet Leserfragen.

Wovor muss die Freigängerin geschützt werden? Was hilft dem Kater bei Knieproblemen? Leserinnen und Leser fragen, KURIER-Tiercoach Katharina Reitl, Zoodoc in der Ordination Tiergarten Schönbrunn, gibt ausführliche Antworten:

Wir wohnen am Stadtrand; Fuchs, Marder und Dachs sind unsere Nachbarn. Unsere Katze ist 13 Jahre alt, Freigängerin und fängt oft Mäuse. Sie hat ein dichtes Fell und ich bemerkte nie eine Zecke. Mit welchen Impfungen und Maßnahmen kann ich meine Katze und uns schützen?

Die Impfempfehlung für Katzen richtet sich nach den individuellen Gegebenheiten. Für alle Katzen ist eine jährliche Katzenschnupfenimpfung und eine ein- bis drei-jährliche Katzenseucheimpfung empfohlen. Falls Ihre Katze viel Kontakt zu anderen (Streuner-)Katzen hat, sollten Sie eine Impfung gegen Leukose mit Ihrem Haustierarzt besprechen; genauso wie eine Impfung gegen die infektiöse Bauchfellentzündung FIP.

Wenn eine Katze viele Mäuse erjagt und frisst, sollte nach Empfehlung der Parasitologischen Vereinigung ESCCAP mindestens vier Mal im Jahr entwurmt werden. Spulwürmer sind lästige Parasiten, aber Bandwürmer können im Menschen wirklich lebensbedrohliche Erkrankungen auslösen. Auch Zecken können leider einige ernste Erkrankungen auslösen – ich rate daher dringend zu einer Zeckenprophylaxe für Haustiere in Zeckengebieten. Sollte ein Tier jedoch nie einen Zeck haben, ist diese Empfehlung zu überdenken. Ist Ihre Katze regelmäßig entwurmt und entfloht, steht einer Übernachtung im selben Bett nichts im Wege.

Unser Kater ist 2,5 Jahre alt. Jetzt wurde festgestellt, dass eine Kniescheibe immer wieder herausspringt. Gibt es physiotherapeutische Übungen, die das verhindern? Was können wir zu Hause tun, um Luis zu unterstützen?

Leider gibt es keine Übungen, um eine Patellaluxation „aufzuhalten“. Die Ursache liegt in einer knöchernen Fehlbildung und daraus resultierendem „Rausspringen“ der Kniescheibe bei Beugung, manchmal auch bei Streckung des Gelenkes. Ich würde Ihnen trotzdem empfehlen, mit einer Physiotherapeutin zu sprechen. Die Expertin kann eventuell durch Massage und Kühlbehandlungen etc. die Gelenksentzündung behandeln und dem Kater dadurch sehr wohl helfen.

Probleme mit der Katze, Sorgen um den Hund, Fragen zu Sittich, Schildkröte & Co? Schreiben Sie an: tiercoach@kurier.at

Kommentare