Tiercoach: Wenn Futter der Katze nicht bekommt

Zu gierig gefressen: Manchmal löst das Schlingen einen Brechreiz aus.
Erbrechen kann unterschiedliche Ursachen haben. Eventuell hilft ein Schlingernapf.

Warum erbricht die Katze hin und wieder nach dem Fressen? Wieso vertragen sich die Artgenossinnen plötzlich nicht mehr? Leser fragen, KURIER-Tiercoach Katharina Reitl, Zoodoc in der Ordination Tiergarten Schönbrunn, gibt Antworten.

Meine Katze, 5 Jahre, erbricht immer wieder mal nach dem Fressen. Wir haben eine zweite Katze. Hat sie Angst, zu wenig zu bekommen? Oder gibt es eine andere – krankheitsbedingte – Ursache?

Wenn dieses Verhalten selten auftritt, und nicht häufiger wird, ist die Ursache vermutlich zu schnelles Fressen. Wenn Ihre Katze keine weiteren Symptome hat und bei der nächsten Mahlzeit normal frisst, ist diese Ursache noch wahrscheinlicher. Andere Gründe wären v.a. Nierenprobleme – wobei hier im Regelfall ein Erbrechen auf nüchternen Magen und Fressunlust vorliegen.

Auch Leber- bzw. Gallenprobleme könnten dazu führen, meist kommen hier aber weitere Symptome dazu. Katzen mit chronisch veränderter Bauchspeicheldrüse zeigen oft unspezifische Symptome.

Natürlich können Katzen auch eine Gastritis, Magengeschwüre oder Tumore haben. Üblicherweise nehmen dabei die Symptome aber zu bzw. werden in ihrer Ausprägung schwerer. In Ihrem Fall würde ich raten, das Schlingen zu minimieren – z.B. mit einem „Schlingernapf“ oder einem Futterautomaten.

Meine beiden Katzen verhalten sich plötzlich auffällig. Ich war für einen Tag nicht zuhause, jetzt kommen sie mir wie ausgewechselt vor. Sie stellen das Fell auf und fauchen und knurren sich an. Wie bekomme ich die Situation wieder in Griff?

Leider kann man nur spekulieren, was zwischen Ihren Katzen passiert ist. Es könnte zu einer Meinungsverschiedenheit gekommen sein oder durch Ihre Abwesenheit zu einem Wechsel in der Stellung der Katzen zueinander. Es könnten aber auch ein lautes Geräusch, ein umfallender Gegenstand oder dergleichen beide Tiere verstört haben, sodass sie dem jeweils anderen nicht mehr vertrauen – oder diesen sogar dafür „verantwortlich“ machen.

Wichtig ist, dass Sie sich völlig normal verhalten und beide Tiere so behandeln wie davor. Es sollten alle neuen Aufregungen vermieden werden. Mit so genannten Glückspheromonen, mit Futterzusätzen wie Muttermilchproteinen, aber auch mit Baldrian oder Katzenminze können Sie zum Wohlfühlen beitragen.

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