Zeugnis: Wie Eltern bei schlechten Noten reagieren können

Während die meisten schon die Stunden zählen und den Schulschluss kaum erwarten können, rückt für manche ein für sie unangenehmes Ereignis näher: die Zeugnisverteilung. Ein oder mehrere "Nicht Genügend" sorgen in vielen Familien für schlechte Stimmung, zahlreichen Kindern fällt es schwer, die schlechte Nachricht zu überbringen. Oft wissen Eltern nicht, wie sie richtig reagieren sollen, wenn der Nachwuchs schlechte Noten nach Hause bringt, meinen die Expertinnen von elternseite.at, dem Beratungsangebot für Eltern und Bezugspersonen von Rat auf Draht.
Sie geben acht Tipps, wie Eltern schlechte Noten sehen sollten, um Kindern einen entspannten Schulabschluss zu ermöglichen:
Momentaufnahme: Das Zeugnis sagt nichts über die tatsächlichen Fähigkeiten oder die Intelligenz des Kindes aus, sondern ist eine Momentaufnahme. Eine schlechte Note heißt zudem nicht, dass das Kind in der Zukunft nicht auch wieder besser abschneiden kann.
Nichts ist verloren: Ein Fünfer im Jahreszeugnis heißt nicht automatisch, dass ein Kind das Schuljahr wiederholen muss. Wer eine Nachprüfung macht, hat im Herbst die Möglichkeit, die schlechte Note auszubessern. Allerdings sollten Kinder, bevor sie dafür lernen, eine Pause bekommen und ihre Ferien auch genießen dürfen.
Hinter dem Kind stehen: Auch wenn eine oder mehrere Noten schlecht sind, haben sich die meisten Kinder angestrengt und ihr Bestes gegeben. Eltern sollten dies würdigen. Auch die Kinder selbst sind meist nicht mit schlechten Noten zufrieden. Statt Kritik bräuchten sie aber die Gewissheit, dass die Eltern hinter ihnen stehen.
Unterstützung statt Vorwürfe: Das gelingt Eltern leichter, wenn sie sich auf positive Aspekte, zum Beispiel gute Noten in anderen Fächern oder Talente und Fähigkeiten des Kindes, konzentrieren. Sie sollten versuchen, das Kind zu unterstützen, Mitgefühl zu zeigen und weniger Anschuldigungen oder Vorwürfe setzen. So kann der Selbstwert des Kindes gestärkt werden, und das unterstützt bei zukünftigem Lernen.
Keine Strafen: Strafen sind bei schlechten Noten kontraproduktiv. Viele Eltern verbieten den Kindern fernzusehen, zu spielen oder nehmen das Handy ab. Diese Maßnahmen verschlechtern das Miteinander aber noch zusätzlich.
Ferien sind Ferien: Alle Kinder sollen die Ferien genießen können und sich eine Auszeit zum Abschalten und Auftanken nehmen dürfen. Danach kann es erholt weitergehen und zum Beispiel das Lernen für eine Nachprüfung begonnen werden.
Gemeinsame Ursachenforschung: Hilfreich ist, gemeinsam mit dem Kind zu überlegen, wo die Gründe für die schlechten Noten liegen. Gemeinsam kann ein Plan erstellt werden, wie es künftig besser laufen könnte. Das gibt Kindern Sicherheit und Orientierung.
Unterstützung holen: Das Lernen mit Kindern klappt nicht in jeder Familie. Eltern sollten nicht zögern, sich Hilfe zu holen. Vielleicht können Bekannte, Nachbarn oder Verwandte beim Lernen unterstützen. Auch Nachhilfeunterricht kann genutzt werden. Psychologische Beratung erhalten Eltern etwa bei der Elternseite von Rat auf Draht.
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