Zahnpasten für weißere Zähne: Teils mangelnder Kariesschutz

Aufhellende Zahnpasta soll mittels milder Schleifmittel und chemischer Bleichstoffe effektiv Oberflächenverfärbungen entfernen.
Zusammenfassung
- Drei von 17 Whitening-Zahnpasten bieten laut VKI-Test kaum oder keinen Schutz vor Karies, während 13 empfehlenswert sind.
- Zwei Produkte wurden wegen des umstrittenen Inhaltsstoffs Titandioxid abgewertet, ein weiteres wegen EDTA.
- Whitening-Zahnpasten entfernen zwar Verfärbungen, erzielen aber keinen echten Bleaching-Effekt und sind oft unnötig verpackt.
Weißmacher-Zahnpasten sollen Zähne von Verfärbungen befreien und zugleich vor Löchern in den Zähnen schützen.
In einem Test des Vereins für Konsumenteninformation (VKI) und der deutschen Stiftung Warentest haben drei von 17 Produkten allerdings bei der Kariesvorbeugung gepatzt: Sie bieten demnach "kaum oder gar keinen Schutz" vor Karies. Empfehlenswert seien 13 Pasten, vier schnitten sogar mit "sehr gut" ab. Zwei Produkte wurden abgewertet, weil sie Titandioxid enthalten.
Verfärbungen entfernen alle getesteten Zahnpasten. Beim Schutz vor Karies trennt sich die Spreu vom Weizen. "Eine wirksame Kariesprophylaxe ist nach aktuellem wissenschaftlichem Kenntnisstand nur mit Fluorid möglich", sagte VKI-Projektleiter Christian Undeutsch.
Ein Hersteller setze stattdessen auf Hydroxylapatit. "Für eine ausreichende vorbeugende Wirkung gegen Karies gibt es bisher jedoch keinen belastbaren wissenschaftlichen Beleg." Die Zahncreme schnitt deswegen mit "nicht zufriedenstellend" ab. Kritisch bewertet wurden auch die Art und Konzentration des eingesetzten Fluorids in zwei weiteren Pasten. Beide erhielten die Bewertung "weniger zufriedenstellend".
Produkte mit Titandioxid abgewertet
Ebenfalls Minuspunkte gab es für den Einsatz von Titandioxid. "Das weiße Pigment steht im Verdacht, das Erbgut zu schädigen, wenn es oral aufgenommen wird", erläuterte Undeutsch. "Deshalb ist es seit drei Jahren in Lebensmitteln verboten." In Kosmetikprodukten, die teilweise verschluckt werden, könne eine genschädigende Wirkung nicht ausgeschlossen werden.
"Solange kein Beweis vorliegt, dass Titandioxid unbedenklich ist, können wir Produkte mit diesem Inhaltsstoff aus Vorsorgegründen nicht empfehlen." Abgewertet wurde auch eine Zahnpasta, die den Komplexbildner EDTA enthält, eine Chemikalie, die die Trinkwasserqualität beeinträchtigen könne.
Mehrere Tuben seien mit einer dünnen Aluminiumschicht ausgekleidet und lassen sich daher nur schlecht recyceln. Fast alle Produkte waren zusätzlich in einer "unnötigen" Faltschachtel verpackt.
"Auch die beste Whitening-Zahncreme kann die Zähne langfristig nicht weißer machen, als sie von Natur aus sind. Im besten Fall bringen Weißmacher-Zahnpasten lediglich die ursprüngliche Zahnfarbe wieder zum Vorschein", hielt der VKI-Experte fest. Einen echten Bleaching-Effekt haben diese Produkte nicht. Das erreiche man nur mit einer professionellen Bleaching-Behandlung.
Alle Details zum Test gibt es in der Oktober-Ausgabe des Testmagazins KONSUMENT und online auf der Website des VKI (externer Link).
- Ben&Anna White Fluoride
- Bioniq White Filler
- Blend-a-med 3D White Luxe Charcoa
- Blend-a-med 3D White Vitalizing Fresh
- Colgate Max White Ultra Freshness Pearls
- Colgate Sensation White
- Colgate Sensation White Aktivkohle
- Curaprox Black is White
- Elmex Zahnschmelz Professional Weiss-Schmelz
- Fläsh. Care & Repair Whitening Toothpaste Lime-Mint
- Happybrush Super Black Whitening
- Happybrush & Twenty4Tim Ultimate White
- Lacalut Aktiv Zahnfleischschutz & Sanftes Weiss
- Odol-med3 White & Shine
- Perlweiss White & Charcoal
- Rapid White White + Strong Booster
- SensiDent White
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