WHO Europa für weiteren Gebrauch von Astra Zeneca
Das Europa-Büro der Weltgesundheitsorganisation WHO warnt nach dem vorübergehenden Aussetzen des Einsatzes des Corona-Impfstoffes von AstraZeneca in mehreren Ländern vor voreiligen Schlüssen. "In Impfkampagnen ist es Routine, potenzielle unerwünschte Ereignisse zu melden. Das bedeutet nicht notwendigerweise, dass die Ereignisse mit der Impfung in Verbindung stehen", sagte WHO-Regionaldirektor Hans Kluge am Donnerstag auf einer Online-Pressekonferenz in Kopenhagen.
Kluge machte darauf aufmerksam, dass Venenthrombosen (Blutgerinnsel in den Venen) die dritthäufigste Herz-Kreislauf-Erkrankung der Welt seien. Sie kämen in der Bevölkerung unabhängig davon vor, ob man geimpft werde oder nicht. Die Covid-19-Impfung werde Erkrankungen oder Todesfälle durch andere Ursachen nicht verringern.
Vorteile würden überwiegen
Dass solche Fälle entdeckt, untersucht und bewertet würden, sei ein Zeugnis für die genauen Überwachungs- und Regulierungsmechanismen. Bisher wisse man nicht, ob einige oder alle der Erkrankungen durch die Impfung oder andere Faktoren verursacht worden seien, sagte Kluge. "Zu diesem Zeitpunkt überwiegen allerdings die Vorteile des Astra-Zeneca-Impfstoffes klar dessen Risiken. Und sein Gebrauch sollte fortgesetzt werden, um Leben zu retten."
Der Gebrauch des AstraZeneca-Impfstoffs war in Frankreich, Deutschland und einigen weiteren Ländern nach vereinzelten Thrombosefällen im Anschluss an Impfungen vorsorglich ausgesetzt worden, nicht aber in Österreich. Die Europäische Arzneimittelagentur EMA wollte am Donnerstagnachmittag ihre ersten Prüfergebnisse zur Sicherheit des Präparats des britisch-schwedischen Unternehmens bekanntgeben.
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