Diese Bewegungs-Tipps helfen gegen die Feiertagsflaute
Die besinnlichen Tage werden häufig von Stress bestimmt. Fitness und Bewegung können ein guter Ausgleich sein.
Weihnachten ist eine emotional bewegende Zeit. Körperlich kommt man an den Feiertagen typischerweise eher schwer in die Gänge. Das kann sich mitunter deutlich auf das allgemeine Befinden auswirken, weiß Michael Koller, Sportwissenschafter in der Sportordination in Wien.
"An den Feiertagen um Weihnachten stehen oft viele soziale Events binnen kurzer Zeit an", sagt er. "Da kommt meist die körperliche Aktivität zu kurz. Das viele Sitzen und der fehlende Ausgleich können sich körperlich in Form von Müdigkeit bemerkbar machen. Der fehlende Abstand zum sozialen Dauergeschehen kann auch mental belasten."
Der Psyche Auftrieb geben
Studien legen immer wieder nahe, dass beispielsweise regelmäßiger Sport depressive Symptome ebenso gut wie gängige Antidepressiva lindert. Sport stützt neben der seelischen Fitness also auch die körperliche. „Emotionale Herausforderungen können mit Bewegung gut bewältigt werden und Reflexionsprozesse anstoßen“, betont auch Koller.
Die Speisen, die an den Feiertagen serviert werden, sind jedenfalls ein Genuss – ein positives emotionales Erlebnis. "Allerdings fallen die Mahlzeiten meist hyperkalorisch und fettreich aus, was – in der Fülle – den Organismus insgesamt strapaziert", sagt Koller.
Natürliche Bewegungsanreize sind Ende Dezember Mangelware. "Das Bewegungsniveau fällt mit dem 24. Dezember rapide nach unten", erklärt Koller. "Man muss keine Einkäufe erledigen, die Arbeitswege fallen urlaubsbedingt weg, stattdessen rotiert man in den eigenen vier Wänden."
Das Bewegungsniveau fällt mit dem 24. Dezember rapide nach unten.
Sportwissenschafter
Trainingseinheiten fix einplanen oder lieber gute Vorsätze fassen und je nach Bedarf die Sportschuhe schnüren? "Das ist eine Typfrage", sagt Experte Koller. "Wenn der Terminkalender sehr dicht ist, ist es schon mitunter ratsam, sich gewisse Leerlaufzeiten für Sport zumindest gedanklich vorzumerken. Aber man kann sportliche Aktivitäten natürlich auch kurzfristig und je nach Wetterlage planen."
Die Weihnachtszeit bietet genügend Gelegenheiten: "Der Klassiker ist natürlich Skifahren, Schlittenfahren oder Schneeschuhwandern. Weihnachten darf auch dazu genutzt werden, ein vielleicht vergessenes Hobby wiederzubeleben. Aber auch ein Besuch in einer Therme oder im Hallenbad bringt uns in Bewegung."
An frostigen Tagen
Bei Bewegung, insbesondere beim Joggen, im Freien ist im Winter die Wahl der Kleidung wesentlich: Am besten man setzt auf ein Zwiebelschalenprinzip und atmungsaktive Kleidung. Vor dem Aufwärmen darf einen noch etwas frösteln. Nach dem Joggen sollte nicht viel Zeit im verschwitzten Outfit draußen verbracht werden, da das Immunsystem nach forderndem Sport geschwächt ist.
Lunge schonen
Kalte Luft einzuatmen, ist zwar nicht gefährlich. Insbesondere Menschen mit Lungenvorschäden, Asthmatiker oder frühere Raucher sollten an richtig kalten Tagen aber eher drinnen Sport treiben, etwa auf einem Ergometer, am Laufband oder beim Krafttraining.
Gegen die Langeweile
Längere Spaziergänge oder auch Ausfahrten mit dem Fahrrad bei milden Temperaturen und trockenen Bedingungen lassen sich spontan in den Tag einbauen. "Man kann auch ein Erlebnis damit verbinden, Silvester auf einer Hütte verbringen, inklusive Aufstieg – zum Beispiel."
Ausflüge zum Eislaufen oder Schwimmen sind besonders bei Kindern beliebt. Koller: "Damit wirkt man auch der Langeweile, die sich bei den Kleinen klassischerweise irgendwann einstellt, entgegen."
Ein sportliches Weihnachten kann der Motivation im neuen Jahr die Rutsche legen: "Jede körperliche Aktivität kann der Startschuss zum Weitermachen sein", sagt Koller. "Dazu braucht man nicht unbedingt den 1. Jänner."
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