Weltwassertag: Was das Wiener Wasser so besonders macht

Ein Blick in einen Stollen der II. Wiener Hochquellenleitung in Wildalpen in der Steiermark.
Von den 70 Quellen in den niederösterreichisch-steirischen Kalkalpen werden jeweils immer nur jene genutzt, die die beste Wasserqualität aufweisen.

70 Quellfassungen gibt es  im Quellgebiet der I. (Schneeberg, Rax, Schneealpe) und der II. Wiener Hochquellenleitung (Gebirgsstock des Hochschwabs). "Von diesen 70 Quellen nutzen wir jeweils nur jene, die die beste Wasserqualität aufweisen", sagt die Lebensmittel- und Biotechnologin Marija Zunabovic-Pichler, Leiterin der Stabsstelle Wasserqualität der Wiener Magistratsabteilung 31 (Wiener Wasser).

"Die Gewinnung des Wassers aus einem geschützten Gebiet in den niederösterreichisch-steirischen Kalkalpen und  die selektive Auswahl der Quellen sorgen dafür, dass nur Wasser mit höchster Reinheit innerhalb von 24 bis 36 Stunden nach Wien gelangt. Und das  ganz ohne Pumpen, nur durch das natürliche Gefälle." In Wien selbst wird das Wasser von 29 Wasserbehältern an die Haushalte verteilt.

Die Wasserhärte – sie hängt von der Menge gelöster Mineralstoffe wie Magnesium und Kalzium ab, dem Mineralisierungsgrad – liegt im Bereich weich bis mittel. „Viele Mineralwässer enthalten deutlich mehr Magnesium und Kalzium, aber physiologisch gesehen ist das klassische Wiener Leitungswasser genauso gesund wie Mineralwasser“, betont Zunabovic-Pichler.

Weltwassertag: Was das Wiener Wasser so besonders macht

Grundsätzlich wird die ganze Stadt mit Hochquellwasser versorgt. Während der Wartung der Hochquellenleitungen und bei erhöhtem Bedarf – besonders im Sommer – wird Grundwasser aus den Wasserwerken Moosbrunn und Lobau für die Wasserversorgung genützt: "Im Sommer müssen wir Verbrauchsspitzen von 500.000 Kubikmetern Wasser am Tag abdecken, der Durchschnittsverbrauch liegt bei 400.000 Kubikmetern. An solchen Tagen sind die Grundwasserwerke eine ganz wichtige Stütze."

Und die Lebensmitteltechnologin Zunabovic-Pichler betont: "Das über Brunnen gewonnene Grundwasser entspricht genauso wie das Quellwasser den strengen Vorgaben der Trinkwasserverordnung und ist somit dem Quellwasser ebenbürtig."

Die Härte des Wassers aus Moosbrunn und der Lobau ist höher: „Die Leute glauben, das ist nicht gut, aber das stimmt nicht. Denn die Wasserhärte trägt zum Geschmack des Wassers bei. Ein Wasser ohne Mineralstoffe schmeckt schal.“ Grundsätzlich ist in allen Wiener Bezirken das Wasser maximal im mittleren Härtebereich.
 

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