Mitbringsel aus dem Freibad: Wie man Warzen wieder los wird

In Schwimmbädern steckt man sich besonders leicht mit Warzen an.
Während der Freibadsaison steigt die Wahrscheinlichkeit, sich mit Warzen anzustecken. Feuchte Umgebungen in Schwimmbädern, Saunen, Duschen oder Umkleidekabinen sind besonders risikoreich, weil sich die Viren unter diesen Bedingungen wohlfühlen. Zudem ist die Haut nach dem Schwimmen aufgeweicht – über kleine Verletzungen können die auslösenden Viren dann leichter eindringen. Auch über direkten Hautkontakt mit anderen, etwa Händeschütteln, können Warzen übertragen werden.
„Hand- und Fußwarzen werden durch eine Infektion mit bestimmten Typen des humanen Papillomvirus (HPV) ausgelöst. Die Viren vermehren sich in der Haut und verursachen dadurch Wucherungen. Diese Virengruppe ist aber ungefährlich“, sagt die Wiener Dermatologin Dagmara Loader. Ob man sich ansteckt oder nicht, ist auch davon abhängig, wie gut das eigene Immunsystem mit den Viren umgehen kann. Auch Neurodermitis (Atopische Dermatitis) und andere Hauterkrankungen machen eine Ansteckung wahrscheinlicher.
Vor allem unter Kindern verbreiten sich Warzen rasch, neben dem Schwimmbad ist etwa auch der Turnsaal, wenn barfuß gelaufen wird und die Haut vom Schwitzen durchweicht ist, ein häufiger Übertragungsort. Loader: „Viele Kinder stecken sich erstmals an, während Erwachsene das Virus oft schon gehabt haben. Man geht von Durchseuchungsraten von 60 bis 80 Prozent aus.“
Mittel mit Salicylsäure wirken gut
Die Behandlung ist chemisch oder mechanisch möglich. Chemisch über Warzenmittel aus der Apotheke. „Am besten sind die Daten für salicylsäurehaltige Produkte. Man kann die Warze auch mit Kälte, der Kryotherapie, abtragen, entweder mit Mitteln aus der Apotheke oder beim Hautarzt. Am besten funktioniert die Kombination: Zuerst wird die Oberfläche mit chemischen Mitteln zerstört, dann wird sie mechanisch Schicht für Schicht abgetragen“, beschreibt Loader.
Auch Laserbehandlungen helfen sehr gut – es braucht aber mehrere Sitzungen. Der wichtigste Faktor sei Geduld. Denn: Die Behandlung dauert Wochen bis Monate. Rund 60 Prozent der Warzen heilen laut Loader in den ersten ein bis zwei Jahren von selbst aus. „Warum Warzen so hartnäckig sind, liegt daran, dass man nur die Wucherung behandelt, aber nicht die zugrundeliegende Virusinfektion, die sehr tief in der Basalzellschicht, der untersten Hautschicht, sitzt. Ist die Warze zerstört, können in der Umgebung infizierte Zellen übrig geblieben sein, die erneut zu Wucherungen führen“, sagt die Hautärztin.
Nicht selbst aufkratzen
Ein Aufkratzen oder eigenständiges Entfernen mit einer Schere oder anderem nicht sterilem Werkzeug sollte vermieden werden. Gegen Hausmittel wie Knoblauch oder Essig spreche nichts. „Es gibt Daten, die einen Placebo-Effekt nahelegen. Man kann es also durchaus zusätzlich probieren.“ Vorbeugend hilft, in Gemeinschaftsduschen, Schwimmbädern und anderen Sporteinrichtungen (Bade-)Schuhe zu tragen.
Bei vermehrtem Schwitzen oder wenn die Haut sehr lange befeuchtet wurde, sollten die Füße gut abgetrocknet und an der Luft gelassen werden. „Die Durchblutung spielt eine Rolle, deshalb sind Hände und Füße oft betroffen – Rauchen ist nachteilig, da es die Gefäße verengt. Bei atopischer Dermatitis hilft prophylaktische Hautpflege“, empfiehlt Loader.
Die HPV-Impfung schützt übrigens nicht vor gewöhnlichen Hand- und Fußwarzen. Sie richtet sich gegen Hoch-Risiko-HPV-Typen, die Infektionen im Genital- und Analbereich auslösen und ein hohes Risiko für Krebserkrankungen des Gebärmutterhalses, der Schamlippen, der Vagina und des Afters bergen. Auch Rachenkrebs kann durch HPV-Viren ausgelöst werden.
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