Borreliose-Symptome bei Hunden
Auch Hunde können an Borreliose erkranken, sie sind häufiger von Zeckenstichen betroffen als Menschen, wodurch ihr Risiko erhöht ist. Bei ihnen zeigt sich Borreliose meist mit Müdigkeit, Schwerfälligkeit oder Lahmen. Anders als für Menschen gibt es für Hunde eine zugelassene Impfung. Die Impfung führt dazu, dass im Blut der Hunde Antikörper gegen einige Borreliose-Stämme gebildet werden. Mit dem Blut des Hundes gelangen diese bei einem Zeckenstich in den Zeckendarm und machen die Bakterien bewegungsunfähig – sie gelangen dadurch gar nicht erst in den Körper des Hundes.
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Der Impfstoff wurde eigens für Hunde entwickelt und ist laut deutschem Paul-Ehrlich-Institut für sie gut verträglich. Häufigste Nebenwirkungen sind Schwellungen an der Einstichstelle und kurzzeitiges Fieber. Für Menschen gibt es derzeit keinen Borreliose-Impfstoff am Markt. In den USA war allerdings in den 1990er Jahren bereits einmal für wenige Jahre ein Impfstoff zugelassen. Dieser war auf Basis des sogenannten Oberflächenproteins OspA der Borrelien hergestellt. Nimmt die Zecke OspA-Antikörper auf, sterben die Bakterien noch vor der Übertragung in den Menschen.
Vom Markt genommen
Nach wenigen Jahren wurde der Impfstoff vom Hersteller vom Markt genommen – offiziell aus kommerziellen Gründen. Laut Paul-Ehrlich-Institut kam es jedoch zu Autoimmunreaktionen, weil OspA einem körpereigenen Antigen sehr ähnlich ist. Es gab also Sicherheitsbedenken bezüglich der Nebenwirkungen.
Die beiden Pharmaunternehmen Pfizer und Valneva arbeiten derzeit an der Zulassung eines neuen Präparats. Dieses könnte laut den Herstellern im Jahr 2025 verfügbar sein. Derzeit läuft eine Phase-III-Studie mit 6.000 Teilnehmern ab fünf Jahren in Europa und in den USA. Sie erhalten zur Grundimmunisierung drei Dosen des Impfstoffkandidaten sowie eine Auffrischungsimpfung oder ein Placebo.
Wie Hunde noch geschützt werden können
Hundewelpen ab zwölf Wochen können gegen Borreliose geimpft werden. Eine zweite Impfung folgt drei bis fünf Wochen später und schließt die Grundimmunisierung ab. Eine Auffrischung erfolgt vier bis sechs Monate später, eine zweite Auffrischung weitere vier bis sechs Monate später. Anschließend wird der Hund jährlich vor Beginn der Zeckensaison geimpft. Ob es die Impfung braucht, berät man am besten mit dem behandelnden Tierarzt.
Schutz bietet auch, wenn der Hund regelmäßig auf Zecken abgesucht wird und diese gegebenenfalls entfernt werden. Auch wenn sich die Zecke bereits festgesogen hat, sollte sie rasch entfernt werden. Die Übertragung der Borrelien dauert bei einem Zeckenstich bis zu 36 Stunden – je früher die Zecke entfernt wird, desto geringer ist das Risiko, dass der Hund infiziert wird. Vorbeugend helfen Zeckenschutzmittel, die entweder äußerlich aufgetragen werden, als Zeckenhalsband getragen oder mittels Tabletten geschluckt werden können. Auch dazu beraten Tierärztinnen und Tierärzte.
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