Blutergüsse bei Donald Trump: Welche Ursachen sie haben könnten

Das Bild zeigt die Hände des US-Präsidenten Donald Trump. Auf dem rechten Handrücken ist deutlich ein Bluterguss zu sehen.
Neue Fotos von Donald Trump mit einem Bluterguss an der rechten Hand haben wieder zu zahlreichen Spekulationen geführt.

Es war nicht das erste Mal: US-Präsident Donald Trump wurde kürzlich erneut mit einem Bluterguss an einer Hand fotografiert. Das hat sofort wieder Spekulationen über seinen Gesundheitszustand ausgelöst. Aber was steckt tatsächlich dahinter?

„Dafür kann es sehr viele Ursachen geben – und es muss auch überhaupt nichts dahinter sein“, sagt die Dermatologin und Angiologin (Gefäßspezialistin) Kornelia Böhler, Präsidentin der Österreichischen Gesellschaft für Phlebologie (Venenheilkunde).

Im Alter alleine – Trump ist 79 – könne die Ursache liegen. „Alte Menschen haben einfach ein fragiles Gefäßsystem.“ Die Altershaut ist dünner und weniger elastisch, die Gefäße dadurch brüchiger: „Wenn man sich irgendwo anhaut, kann man dann leicht blaue Flecken bekommen. Auch wenn man keine Medikamente zur Blutverdünnung – zur Hemmung der Blutgerinnung – erhält.“

Selbst kräftiges Händeschütteln könne bei ausgeprägter Altershaut durch den Druck ein Hämatom auslösen, erklärt Böhler – das wird auch vom Weißen Haus als ein Grund genannt.

Cortisontherapien machen die Haut ebenfalls empfindlicher und dünner: „Blaue Flecken werden wahrscheinlicher.“

Das Bild zeigt die Hände des US-Präsidenten Donald Trump. Auf dem rechten Handrücken ist deutlich ein Bluterguss zu sehen.

Die Hände des US-Präsidenten Donald Trump, aufgenommen beim Empfang des südkoreanischen Präsidenten Lee Jae Myung im Weißen Haus.

Eine Therapie zur Vorbeugung von Blutgerinnseln kann das Risiko solcher Blutergüsse erhöhen, sagt der Kardiologe Thomas Stefenelli. Dies könnte etwa bei einer zu hohen Dosierung von Medikamenten zur Hemmung der Blutgerinnung der Fall sein. Wobei derartige Blutergüsse auch bei einer dauerhaften Einnahme von Aspirin allein (diese ist bei Trump bestätigt) nicht sehr wahrscheinlich seien. 

Weitere Auslöser können bestimmte Bluterkrankungen sein, bei denen die Bildung von Blutplättchen gestört ist. Eine mögliche Ursache dafür sind schwere Lebererkrankungen.

Schwache Venen bei Donald Trump

Keinen Zusammenhang sieht Dermatologin Böhler zwischen den blauen Flecken und der chronischen Venenschwäche (chronisch venöse Insuffizienz) in den Beinen, an der Trump leidet. Dabei können die oberflächlichen Venen das Blut nicht mehr effektiv zum Herz zurücktransportieren, es kommt zu einem Rückstau in den Venen, Flüssigkeit tritt in das umliegende Gewebe aus. Der Unterschenkel schwillt an, es kommt zu Schmerzen. Wobei Böhler betont, dass geschwollene Beine auch viele andere Ursachen haben können, etwa eine Herzschwäche.

Der größte Risikofaktor für eine chronisch venöse Insuffizienz ist das Alter, ein weiterer Faktoren ist eine genetische Vorbelastung. Große Menschen bekommen leichter Venenerkrankungen, weil der hydrostatische Druck ("Schweredruck") größer ist.

Krampfadern (Varizen) bedeuten nicht notwendigerweise einen vollständigen Funktionsverlust der Venen: „Das setzt Beschwerden wie ein Ödem (Schwellung durch Flüssigkeitsansammlung, Anm.) oder Schmerzen voraus.“ Ohne Therapie (zum Beispiel Kompressionsstrümpfe, operative Entfernung oder Verödung der Krampfadern) bestehe die Gefahr von Hautveränderungen bis hin zu einem offenen Bein. "Die Krankheit ist aber leicht zu diagnostizieren und auch gut behandelbar. Bei rechtzeitiger Therapie können bleibende Schäden verhindert werden", unterstreicht die Gefäßspezialistin.

Unterscheiden davon müsse man die viel seltenere tiefe Beinvenenthrombose – an der soll Trump allerdings nicht leiden. Auch diese kann zu Schwellungen und Schmerzen führen. Hier werden Blutverdünner eingesetzt (aber nicht Aspirin), um ein Ausdehnen der Thrombose zu verhindern. Den Abbau besorgt dann der Körper selbst.

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