Verzögerung
Das Team rund um Alison Edelman (Universität von Oregon, USA) haben die Daten der Studienteilnehmerinnen aus drei aufeinanderfolgenden Menstruationszyklen vor der Impfung und mindestens einem Zyklus danach analysiert. Ergebnis: die Zyklen der Teilnehmerinnen hat sich nach der ersten Dosis um 0,71 Tage und nach der zweiten Dosis um 0,56 Tage verlängert. Bei Personen, die beide Impfungen im selben Menstruationszyklus erhielten, war die Veränderung noch größer: Ihre Periode kam im Durchschnitt fast vier Tage später. In dieser Untergruppe stellten 100 Personen eine Verzögerung von acht Tagen oder mehr fest. Da sich die Menstruationszyklen einen Monat nach der Impfung wieder auf den Ausgangswert zurückentwickelten, ist es unwahrscheinlich, dass sich diese Veränderungen auf die aktuelle oder künftige Fruchtbarkeit auswirken, meinen Mediziner.
Es ist noch nicht klar, wie genau der Covid-Impfstoff diese Veränderungen hervorruft. Höchstwahrscheinlich gibt es eine Wechselwirkung zwischen dem Immunsystem und anderen Teilen des Körpers, die zum Schutz gegen Krankheitserreger von außen beitragen, darunter auch das Fortpflanzungssystem. Wenn Impfstoffe das Immunsystem aktivieren, ist es möglich, dass sie auch die Gebärmutterschleimhaut beeinflussen, die die Gebärmutter auskleidet und während der Menstruation abgestoßen wird.
Bei langfristiger Veränderung zum Arzt
Die neue Studie legt nahe, dass eine Reihe von Covid-Impfstoffen diese Wirkung haben könnte. Da die Studie Teilnehmerinnen aus der ganzen Welt umfasste, konnten die Forscher nicht nur die Auswirkungen der RNA-Impfstoffe untersuchen, sondern auch Impfstoffe, die mit traditionelleren Methoden hergestellt wurden, wie z. B. der von AstraZeneca , Sputnik oder Sinovac). In die Studie wurden keine Daten von Personen einbezogen, die verhüteten oder bereits vor der Impfung einen unregelmäßigen Zyklus hatten.
Das Auftreten einer Nebenwirkung nach einer Impfung - sei es eine veränderte Menstruation, Kopfschmerzen oder Fieber - ist kein Hinweis darauf, wie gut der Impfstoff wirkt. Manche Menschen reagieren einfach empfindlicher auf Veränderungen im Immunsystem oder im Hormonhaushalt ihres Körpers.
Infektionen jeglicher Art können auch die Menstruation stören; eine Covid-Impfung kann länger andauernde und schwerwiegendere Folgen haben als ein Ausbleiben der Periode.
Dennoch sollten Frauen auf neue oder ungewöhnliche Blutungsmuster achten. Wenn eine Person signifikante Veränderungen im Menstruationszyklusintervall feststellt, die über mehrere Monate andauern, wäre es vernünftig, einen Gynäkologen für weitere Untersuchungen aufzusuchen, raten Gynäkologen. Die Studie zeigt auch, dass es unwahrscheinlich ist, dass solche Veränderungen auf die Impfung zurückzuführen sind.
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