Sonnencremes im Test: Gut für die Haut, weniger für die Umwelt

Sonnencremes im Test: Gut für die Haut, weniger für die Umwelt
Bis auf ein Produkt überzeugten alle beim UV-Schutz. Beim Umweltschutz ergibt sich ein anderes Bild.

Zusammenfassung

  • Elf von zwölf getesteten Sonnencremes mit Lichtschutzfaktor 30 oder mehr bieten verlässlichen Schutz, eine versagte beim UV-B-Schutz.
  • Keine Creme erhielt Bestnoten in der Umweltverträglichkeit, und nur zwei Produkte wurden als durchschnittlich bewertet.
  • Alle getesteten Cremes schnitten in der Anwendung gut ab, sind aber nicht notwendiger als klassische Sonnencremes.

Zwölf Sonnencremes fürs Gesicht mit Lichtschutzfaktor 30 oder mehr sind von Konsumentenschützern getestet worden, elf Mittel erwiesen sich als verlässlich schützend. Das berichtete der Verein für Konsumenteninformation (VKI) am Donnerstag. Durchgefallen ist das „Ultra Sensitive Sonnenfluid“ der Bipa-Eigenmarke „BiCareSun“ – es versagte beim UV-B-Schutz. Allerdings handelt es sich um ein Auslauferzeugnis, das nur noch selten im Handel ist. 

Bei der Umweltverträglichkeit konnte hingegen keine Sonnencreme überzeugen. Daher gab es auch keine Bestnoten. Die meisten Sonnenschutzmittel erhielten dennoch eine "gute" Bewertung: Insgesamt wurden zehn "gut", ein "durchschnittlich" und ein "nicht zufriedenstellend" vergeben. Neben der Bipa-Eigenmarke wurden Produkte von Eucerin, Garnier Ambre Solaire, Jean & Len, Kiko, La Roche Posay, Lacura Sun, Lavozon, Nivea Sun, Nø Cosmetics, Sun Kiss Sensitive und V.Sun getestet. 

"UV-A-Strahlung ist eine der Hauptursachen für Falten und ein bedeutender Faktor bei der Entstehung aller Arten von Hautkrebs", rief VKI-Projektleiterin Birgit Schiller in Erinnerung. "UV-B-Strahlung ist hingegen unmittelbar für Sonnenbrand verantwortlich und spielt auch bei der Entstehung von Hautkrebs eine Rolle."

Verzicht auf Umverpackungen gefordert

Bei der Bewertung der Umwelteigenschaften wurde untersucht, wie die Inhaltsstoffe die Umwelt beeinflussen, wie ökologisch das Verpackungsmaterial ist und wie gut sich dieses recyceln lässt. "Wie schon in vergangenen Tests gibt es hier noch deutlich Luft nach oben", kritisierte Schiller. Viele Produkte könnten durch den Verzicht auf Umverpackungen eine deutlich bessere Umweltbilanz erzielen.

In allen Cremes seien "umweltkritische Stoffe enthalten". Daher erhielten in Sachen Umweltverträglichkeit nur zwei von zwölf Produkten eine "durchschnittliche" Beurteilung, der Rest lag noch schlechter.

Im Prüfpunkt Anwendung schnitten hingegen alle Erzeugnisse "gut" ab. Im Vergleich mit klassischen Sonnencremes lassen sich Präparate speziell für das Gesicht besser auftragen und sie ziehen rascher ein, so Schiller. Notwendig seien sie eigentlich nicht. "Eine klassische Sonnencreme kann natürlich genauso gut für das Gesicht verwendet werden und ist in der Regel meist günstiger."

Die Testergebnisse im Detail gibt es ab 27.03.2025 im April-KONSUMENT und auf www.vki.at/sonnenschutz-gesicht25.

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