Rennen um Affenpocken-Impfstoffe: Kanada kauft um 56 Mio. Dollar ein

Rennen um Affenpocken-Impfstoffe: Kanada kauft um 56 Mio. Dollar ein
Kanada und USA decken sich mit Impfstoffen ein, Österreich wartet auf eine gemeinsame EU-Bestellung.

Es wird gerade fleißig Impfstoff von verschiedenen Ländern eingekauft - auch abseits von Covid-Impfstoffen.

So hat das dänische Biotechnologieunternehmen Bavarian Nordic (BAVA.CO) bekanntgegeben, dass es mit Kanada einen Vertrag über 56 Millionen US-Dollar für seinen Pockenimpfstoff unterzeichnet hat. Das Vakzin ist als einziges weltweit auch gegen Affenpocken zugelassen und soll ab dem nächsten Jahr ausgeliefert werden.

"Parallel dazu sichert Bavarian Nordic weiterhin Verträge mit anderen Ländern, darunter Dänemark, aber auch mit Ländern außerhalb Europas, um den Impfstoff zur Eindämmung des aktuellen Affenpockenausbruchs zu liefern", so das Unternehmen.

Zweite Bestellung aus den USA

Auch die USA bestellte zu ihren ohnehin bereits georderten 36.000 Dosen am 6. Juni weitere 36.000 Impfstoffe von dem dänischen Unternehmen hinzu.

EU geht gemeinsam vor und entwarnt

Die EU ist etwas langsamer - es wird an einem gemeinsamen Einkauf von Impfstoffen und Medikamenten gegen die Affenpocken gearbeitet. Wie eine Sprecherin der EU-Kommission am 27. Mai  in Brüssel bestätigte, wurde mit den Mitgliedstaaten ein breiter Konsens darüber erzielt, dass die neue EU-Behörde zur Vorsorge  so bald wie möglich medizinische Abwehrmittel beschaffen soll.

Das genaue Verfahren werde in den nächsten Tagen mit den Mitgliedstaaten festgelegt.

Zugleich betonte die Sprecherin, dass eine Affenpocken-Impfung auf ganz konkrete Fälle beschränkt sein werde, da die Übertragbarkeit und das Risiko des Virus nicht mit Covid-19 vergleichbar seien.

Meist milde Verläufe

Affenpocken gelten verglichen mit den seit 1980 ausgerotteten Pocken als weniger schwere Erkrankung. Der Erreger wird meist durch engen Körperkontakt von Mensch zu Mensch übertragen. Experten gehen davon aus, dass der Ausbruch begrenzt werden kann. Die Gefährdung für die breite Bevölkerung wird nach wie vor als gering einschätzt.

Die Symptome (darunter zum Beispiel Fieber und Hautausschlag) verschwinden gewöhnlich innerhalb weniger Wochen von selbst, können bei einigen Menschen aber zu medizinischen Komplikationen und in sehr seltenen Fällen auch zum Tod führen.

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