Spitzenmedizin: Worin das Erfolgsgeheimnis der besten Medizin-Unis liegt

Spitzenmedizin: Worin das Erfolgsgeheimnis der besten Medizin-Unis liegt
AKH / MedUni Wien auf Platz 27 der 250 besten Krankenhäuser weltweit. Rektor Markus Müller über die Voraussetzungen, die für einen derartigen Spitzenplatz notwendig sind.

Mehr als 2.400 Kliniken aus 30 Ländern haben das US-Nachrichtenmagazin Newsweek und der Datenanbieter Statista für ihre Rangliste der „World's Best Hospitals 2025“ bewertet. Unter den Top 100 finden sich das Uniklinikum AKH Wien mit der MedUni Wien (Platz 27), die Innsbrucker Unikliniken (56), das Kepler-Uniklinikum (95) und das Uniklinikum Graz (99). Insgesamt sind acht österreichische Kliniken unter den Top 250.

Das Ranking basiert u. a. auf einer Online-Umfrage unter medizinischen Expertinnen und Experten, Qualitätskennzahlen der Spitäler sowie Daten und Umfragen zu Patientenerfahrungen.

Top-Medizin und Forschung

„Das Erfolgsrezept ist das Zusammenspiel eines sehr großen Spitals mit einer Forschungsuniversität, die in vielen Disziplinen an der Front des Wissens arbeitet, von der Herzchirurgie bis zur Neurologie, von der plastischen Chirurgie bis zur Psychiatrie“, erläutert Markus Müller, Rektor der MedUni Wien, einen der Gründe für den neuerlichen Spitzenplatz. Im Vorjahr war es Platz 25.

Spitzenmedizin: Worin das Erfolgsgeheimnis der besten Medizin-Unis liegt

Markus Müller, Rektor der MedUni Wien.

Die Routineversorgung von 60.000 stationären Patientinnen und Patienten jährlich, dazu 1,2 Millionen ambulante Patientenkontakte „ist garniert mit akademischer Spitzenmedizin und Spitzenforschung“, erläutert Müller. „Spitzenmedizin kann man heute nur anbieten, wenn die Mitarbeiter selbst aktiv in der Forschung sind. Da haben wir besonders in den vergangenen zehn Jahren viele hervorragende Professorinnen und Professoren gewinnen können, die wir auch aus dem Ausland rekrutiert haben und die ihre Strahlkraft auch wieder ins Ausland hinaustragen.“ Durch die Größe des Wiener AKH und der MedUni Wien sei auch die notwendige kritische Masse für eine hohe Qualität der medizinischen Behandlungen gegeben.

Das sei auch für den Wirtschaftsstandort Wien – „letztlich aber ganz Österreich“ – wichtig: „Biomedizin ist eine der am stärksten wachsenden Zukunftstechnologien.“ Medizin sei nichts Statisches, „man muss bei den modernsten Entwicklungen mit dabei sein, um den Patienten die beste Medizin anbieten zu können.“

„Alle Bereiche wichtig“

Genauso wichtig wie Top-Ärztinnen und Ärzte seien aber auch alle anderen Berufe im Spital wie die Pflege, die gehobenen medizinisch-technischen Dienste, die Administration etc.: „Wenn man nur in einem Bereich gut ist, hilft das für den Gesamterfolg gar nichts.“ Das größte Problem liege derzeit im Mangel bei den Pflegekräften, vor allem in den operativen Fächern: „Da haben wir zu wenig Ressourcen, aber ich bin optimistisch, dass es da eine Besserung geben wird.“

Dass vier Uni-Kliniken unter den Top 100 der Welt sind, sei ein schönes Zeichen für Österreich als wichtigen Gesundheits- und Forschungsstandort, der oft auch schlecht geredet werde: „Da können wir schon stolz sein darauf.“

Und es zeige auch, dass das österreichische Gesundheitssystem trotz aller Schwierigkeiten immer noch sehr gut funktioniere: "Im internationalen Vergleich stehen wir nach wie vor sehr gut da."

Welche österreichischen Spitäler noch unter den Top 250 sind

Nach den vier großen Medizin öffentlichen Medizinuniversitäten findet sich in dem neuen Ranking auf Platz 131 das Landeskrankenhaus / Uniklinikum Salzburg mit der Paracelsus Medizinische Privatuniversität (PMU), auf Platz 154 das Hanusch-Krankenhaus der Österreichischen Gesundheitskasse, auf Platz 162 das Ordensklinikum Linz Elisabethinen und auf Platz 220 das Kardinal Schwarzenberg Klinikum in Schwarzach im Pongau im Land Salzburg. 

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