Polio-Viren im Abwasser: New York ruft Katastrophen-Alarm aus

Polio-Viren im Abwasser: New York ruft Katastrophen-Alarm aus
Die ansteckende Erkrankung galt in den USA dank Impfung praktisch als ausgerottet. Nun steigt die Zahl der nicht Immunisierten wieder.

New Yorks Gouverneurin Kathy Hochul hat den Katastrophen-Fall ausgerufen, nachdem Polio-Viren in Abwasserproben von vier Stadtbezirken nachgewiesen wurden. Ungeimpfte Bewohner der Millionenmetropole sind aufgerufen, sich immunisieren zu lassen. "Bei Polio dürfen wir nichts dem Zufall überlassen", sagte New Yorks Gesundheitskommissarin Mary Bassett in einer Erklärung.

Die auch als Kinderlähmung bekannte Viruserkrankung Poliomyelitis war im Juli im US-Bundesstaat New York erstmals seit fast zehn Jahren wieder diagnostiziert worden. Polio ist eine unheilbare Viruserkrankung, die oft asymptomatisch bleibt, aber auch grippeähnliche Symptome wie Halsschmerzen, Fieber, Müdigkeit und Übelkeit hervorrufen kann. In einem kleinen Prozentsatz der Fälle kann das Virus in das Nervensystem eindringen und irreversible Lähmungen verursachen.

Die Krankheit war einst in den USA die am meisten gefürchtete Krankheit mit Infektionswellen, die jährlich rund 35.000 Menschen betrafen. In Deutschland gilt das Virus seit der flächendeckenden Impfungen in den 60er-Jahren als ausgerottet. Im Juni wurde auch in London das Polio-Virus im Abwasser und damit erstmals seit den 80er-Jahren nachgewiesen.

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