Nobelpreise für Medizin, Physik und Chemie: Wer sind die Favoriten?

Die Nobelpreis-Woche beginnt heute Montag, 6. Oktober, mit der Bekanntgabe des Gewinners des Nobelpreises für Medizin oder Physiologie – mitzuverfolgen ab 11.30 Uhr im nachfolgenden Livestream:
Seit 1901 werden die Nobelpreise für Medizin, Physik und Chemie vergeben, 20 der seitdem Ausgezeichneten stammen aus Österreich oder sind durch ihre Forschungsarbeit eng mit Österreich verbunden, berichtet das Ö1-Morgenjournal. Das Preisgeld beträgt etwa eine Million Euro.
Wer aber darf sich heuer Hoffnungen auf einen Gewinn machen? Hier ein Überblick über die Favoriten, ermittelt alljährlich vom Datenkonzern Clarivate. Der Favoritenkreis setzt sich aus Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern zusammen, deren Arbeiten 2.000 Mal und mehr von anderen zitiert wurden.
Kenji Kangawa und Masayasu Kojima
Die japanischen Forscher Kenji Kangawa und Masayasu Kojima entdeckten das Hungerhormon Ghrelin. Dieses Stoffwechselhormon löst Appetit aus, hemmt aber auch die Kalorienverbrennung und vergrößert gleichzeitig die Fettspeicher im Körper.
Abnehmspritzenforschung
Nur dank der Entdeckung von Ghrelin konnte der Wirkstoff Semaglutid entwickelt werden, der die Wirkung von Ghrelin einschränkt. Die mittlerweile sehr beliebten sogenannten Abnehmspritzen (Ozempic und Wegovy) basieren auf Semaglutid. Auch den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Abnehmspritzenforschung könnte ein Nobelpreis verliehen werden.
Shizhan James Chen, Andrea Ablasser und Glen Barber
Diese Forscher (aus Deutschland, Großbritannien und USA) waren an der Entdeckung des cGAS-STING-Signalweg maßgeblich beteiligt. Dies ist ein Signalweg der körpereigenen Immunabwehr. Dieser schlägt Alarm, sobald viren- oder bakterienbefallene Zellen entdeckt werden. Chen und sein Team möchten über diesen Signalweg Therapien finden, die eine Immunantwort auslösen, die sich gegen Tumore richtet, wird er im Ö1-Morgenjournal zitiert.
Physik-Nobelpreis
Der Physik-Nobelpreis wird am Dienstag, 7. Oktober, verliehen.
Evine van Dischak
Die Niederländerin zeichnet maßgebend bei der Erforschung interstellarer Wolken verantwortlich.
Chemie-Nobelpreis
Der Chemie-Nobelpreis wird am Mittwoch, 8. Oktober, verliehen.
Jean-Marie Tarascon
Jean-Marie Tarascon, der französische Experte für nachhaltige Energiespeichersysteme, gilt als einer der Top-Favoriten für den Chemie-Nobelpreis. Seit Jahren arbeitet er intensiv daran, Batterien "smarter" zu machen: Er integriert Sensoren in die Energiespeicher, die wichtige Daten wie die Lebensdauer und den aktuellen Ladestand liefern.
Tao Zhang
Der Forscher der Chinesischen Akademie der Wissenschaften könnte sich aufgrund seiner wichtigen Entdeckungen im Bereich der nachhaltigen Energienutzung Hoffnungen auf den Chemie-Nobelpreis machen.
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