Frühe Menopause erhöht Risiko für Fettleber- und Stoffwechselerkrankungen

In Österreich – wie auch in den meisten westlichen Ländern – tritt die Menopause im Durchschnitt im Alter von etwa 51 Jahren ein.
Zusammenfassung
- Frauen, die vor 50 in die Menopause kommen, haben ein höheres Risiko für Fettlebererkrankung und Stoffwechselstörungen.
- Die Studie mit fast 90.000 Frauen zeigt, dass frühe Menopause (40 bis 44 Jahre) das Risiko für Fettleber um 46 Prozent und Prädiabetes um 11 Prozent erhöht.
- Das Alter bei Eintritt der Menopause sollte als Risikofaktor für kardiometabolische Erkrankungen berücksichtigt werden.
Frauen, die vor dem 50. Lebensjahr in die Wechseljahre kommen – insbesondere vor dem 45. Geburtstag – haben ein deutlich erhöhtes Risiko, an einer Fettlebererkrankung und weiteren Stoffwechselstörungen wie Bluthochdruck, Fettleibigkeit oder ungesunden Blutfettwerten zu erkranken. Das zeigt die bisher umfangreichste Studie zu diesem Thema, die auf dem gemeinsamen Kongress der Europäischen Gesellschaften für Endokrinologie (ESE) und Pädiatrische Endokrinologie (ESPE) in Kopenhagen vorgestellt wurde.
Untersucht wurden Daten von fast 90.000 Frauen über fünf Jahre. Die Teilnehmerinnen wurden je nach Alter beim Eintritt in die Menopause in drei Gruppen unterteilt:
40 bis 44 Jahre (frühe Menopause)
45 bis 49 Jahre (früh-normale Menopause) und
Frauen über 50 Jahre, die noch nicht in die Menopause eingetreten waren.
Dabei zeigte sich: Frauen mit früher Menopause (40 bis 44 Jahre) hatten ein um 46 Prozent erhöhtes Risiko für eine Fettlebererkrankung, verglichen mit Frauen, die noch nicht in die Wechseljahre eingetreten waren. Auch das Risiko für Prädiabetes (11% höheres Risiko), Fettleibigkeit und ungesunde Blutfettwerte (13 % höheres Risiko) und Bluthochdruck (14 % höheres Risiko) war deutlich erhöht.
Frauen, die im Alter von 45 bis 49 Jahren in die Menopause kamen, wiesen ein um 30 % erhöhtes Risiko für eine Fettleber und ein um 16 % höheres Risiko für Prädiabetes auf.
In Österreich – wie auch in den meisten westlichen Ländern – tritt die Menopause im Durchschnitt im Alter von etwa 51 Jahren ein.
Nicht-alkoholische Fettlebererkrankung bleibt lange unbemerkt
Die Nicht-alkoholische Fettlebererkrankung (kurz MASLD für Metabolismus-assoziierte Lebererkrankung) bezeichnet eine Erkrankung, bei der sich übermäßig Fett in der Leber einlagert – häufig in Verbindung mit Übergewicht, Diabetes oder Bluthochdruck. Die Erkrankung bleibt oft lange unbemerkt, kann jedoch zu Leberentzündungen und langfristig zu Leberzirrhose führen. Der Zusammenhang zwischen dem Alter beim Eintritt in die Menopause und dem Auftreten von MASLD war bislang unklar, frühere Studien hatten widersprüchliche Ergebnisse geliefert.
Die Studienautoren betonen, dass das Alter der Menopause künftig stärker als Risikofaktor für sogenannte kardiometabolische Erkrankungen berücksichtigt werden sollte. Geplant sind nun weitere Untersuchungen zur möglichen Schutzwirkung einer Hormonersatztherapie.
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