Laut WHO schützt überstandene Corona-Infektion nicht vor Omikron

Bei Erkältungssymptomen schwingt meist die Sorge vor einer Corona-Infektion mit.
Symptome dürften im Falle einer neuerlichen Infektion aber milder ausfallen. Panik sei nicht angebracht.

Eine überstandene Corona-Infektion schützt nach Einschätzung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) nicht vor einer Infektion mit der neuen Omikron-Variante. "Wir denken, dass eine vorherige Infektion nicht gegen Omikron schützt", sagte die Infektiologin Anne von Gottberg von Südafrikas Nationalem Institut für übertragbare Krankheiten (NICD) am Donnerstag bei einer Pressekonferenz des WHO-Regionalbüros Afrika.

Die Frage werde weiter erforscht, sagte die Wissenschafterin. Erste Beobachtungen sprächen aber dafür, dass schon einmal Infizierte durch Omikron erneut an Covid-19 erkranken könnten. Dann fielen die Symptome aber offenbar oft weniger schwer aus. Die vorhandenen Corona-Impfstoffe dürften laut von Gottberg weiter gegen schwere Erkrankungen schützen.

Variante breitet sich rasch aus

Die Variante war vor einer Woche erstmals in Südafrika nachgewiesen worden. Sie weist im Vergleich zum bisher gängigen Coronavirus 32 Mutationen auf. Mittlerweile wurde die Omikron-Variante nach WHO-Angaben bereits in mehr als 23 Ländern nachgewiesen, darunter auch Österreich.

Am Donnerstag meldete Indien die ersten zwei Omikron-Fälle. Im südlichen Bundesstaat Karnataka seien zwei Männer im Alter von 46 und 66 Jahren positiv auf die Corona-Variante getestet worden, teilte ein Vertreter des Gesundheitsministeriums mit. Nun würden auch all ihre Kontakte ersten und zweiten Grades getestet.

Kein Grund zur Panik

Das Zentrum für die Kontrolle und Prävention von Krankheiten der Afrikanischen Union (Africa CDC) warnte vor Panik wegen der neuen Omikron-Variante. "Es gibt keinen Grund zur Panik", sagte Africa-CDC-Chef John Nkengasong bei einer Pressekonferenz. "Wir stehen nicht ohne Schutz da." Zwar sei auch die AU beunruhigt, sie glaube aber "nicht, dass die Lage nicht beherrscht werden kann". Seine Behörde bereite sich schon "seit langem" auf das Auftreten einer neuen Corona-Variante vor, hob Nkengasong hervor.

Die Impfquote in Afrika ist allerdings sehr niedrig, nur sieben Prozent der 1,2 Milliarden Einwohner sind vollständig gegen Corona geimpft. Dies ist insbesondere auf die unzureichende Versorgung des Kontinents mit Impfstoffen sowie auf eine vielerorts ausgeprägte Impfskepsis zurückzuführen.

Maßnahmen in Österreich

Europäische Länder liegen bei der Impfquote im Durchschnitt bei rund 65 Prozent. Doch auch hier steht die neue Corona-Virusvariante unter strenger Beobachtung. In Österreich werden wegen Omikron gerade die Empfehlungen für die behördliche Vorgangsweise zur SARS-CoV-2-Kontaktpersonenverfolgung überarbeitet. Details wollte das Ministerium nicht nennen, diese würden dann nach Fertigstellung der Empfehlungen öffentlich kommuniziert. Spekuliert wird darüber, wer in Zukunft als Kontaktperson Kategorie 1 bzw. Kategorie 2 gilt.

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