Laut EMA seltene Blutgerinnselstörung bei Johnson & Johnson möglich

Laut EMA seltene Blutgerinnselstörung bei Johnson & Johnson möglich
Die Fälle traten innerhalb der ersten drei Wochen nach der Impfung und meist bei Frauen unter 60 Jahren auf.

Die Arzneimittelbehörde der Europäischen Union hat am Freitag einen möglichen Zusammenhang von seltenen Fällen von Blutgerinnseln nach Verabreichen des Impfstoffes von Johnson & Johnson festgestellt und empfohlen, diese als Nebenwirkung der Impfung aufzuführen.

Die Kombination von Thrombosen und Thrombozytopenie, in einigen Fällen einhergehend mit Blutungen, wurde sehr selten nach einer Impfung mit dem Covid-19-Impfstoff Janssen beobachtet. Dies
schließt schwere Fälle venöser Thrombosen an ungewöhnlichen Stellen ein wie zum Beispiel zerebrale Sinusvenenthrombosen (CVST), Splanchnikus-Venenthrombosen sowie arterielle Thrombosen bei gleichzeitiger Thrombozytopenie.

Die Fälle traten innerhalb der ersten drei Wochen nach der Impfung und meist bei Frauen unter 60 Jahren auf. Es wurde über einen tödlichen Fall berichtet.

Medizinisches Fachpersonal soll auf die Anzeichen und Symptome einer Thromboembolie oder Thrombozytopenie achten. Geimpfte Personen sollen sofort einen Arzt aufsuchen, wenn sie nach der Impfung Symptome wie Kurzatmigkeit, Brustkorbschmerzen, Beinschmerzen, Beinschwellungen oder anhaltende Bauchschmerzen entwickeln.

Außerdem sollen alle Personen, die nach der Impfung neurologische Symptome aufweisen wie starke oder anhaltende Kopfschmerzen, Krampfanfälle, Veränderungen des Gemütszustands oder verschwommenes Sehen umgehend einen Arzt aufsuchen. Auch Blutergüsse am Körper, die einige Tage nach der Impfung auftreten, sind ein Warnzeichen.

Die Kombination von Thrombosen mit Thrombozytopenie erfordert eine klinische Behandlung durch Spezialisten (z. B. Hämatologen, Gerinnungsspezialisten). Patienten, bei denen innerhalb von drei Wochen nach der Impfung eine Thrombozytopenie diagnostiziert wird, sollen aktiv auf Anzeichen einer Thrombose untersucht werden. Ebenso sollen Patienten, bei denen innerhalb von drei Wochen nach der Impfung eine Thrombose auftritt, auf Thrombozytopenie untersucht werden.

Risiko von Blutungen bei intramuskulärer Verabreichung

Wie auch bei anderen intramuskulären Injektionen soll der Impfstoff mit Vorsicht bei Personen angewendet werden, die mit Antikoagulantien behandelt werden oder die eine Thrombozytopenie oder irgendeine Gerinnungsstörung haben (wie beispielsweise Hämophilie), da bei diesen Personen Blutungen oder Blutergüsse nach einer intramuskulären Anwendung auftreten können.

Die Nebenwirkung mit unbekannter Häufigkeit solle laut EMA in die Produktinformation des Impfstoffs von J&J aufgenommen werden. Der Pharmakonzern teilte mit, dass die Erkrankung zwar selten auftrete, aber die Produktinformation entsprechend aktualisiert wurde. Man arbeite weiterhin eng mit den Behörden zusammen: "Wir unterstützen das Sensibilisieren für die Symptome solch einer Erkrankung, damit sie schnell erkannt wird."

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