Glücklicher Partner sorgt für ein längeres Leben

Ein älteres Paar macht ein Selfie.
Ist in einer Beziehung der Partner zufrieden, senkt das den eigenen Stresshormonspiegel und sorgt für eine bessere Gesundheit.

Glückliche Lebenspartner heben nicht nur unsere Stimmung, sondern senken auch unser Stresslevel, insbesondere, wenn wir älter werden. 

Das geht aus einer aktuellen Studie der University of California hervor. Beim Vergleich der von Personen selbstberichteten Gefühlszustände und der Zufriedenheit mit ihrer Beziehung mit ihrem Kortisolspiegel stellten die Forschenden fest, dass bei älteren Paaren das Stresshormon niedriger war, wenn ihre Partner positive Gefühle hatten, sprich glücklich waren. 

Dieser Effekt war bei Personen, die eine höhere Zufriedenheit mit ihrer Beziehung angaben, sogar noch ausgeprägter. 

"Positive Gefühle gegenüber dem Partner können wie eine soziale Ressource wirken", wird Psychologin und Studienautorin Tomiko Yoneda in einer Aussendung zitiert. 

Kortisol ist ein wichtiger Bestandteil der menschlichen Stressreaktion und alltäglicher Funktionen unseres Körpers. Das Hormon steigt stark an, wenn wir aufwachen, und neigt dann dazu, im Laufe des Tages allmählich abzufallen. Bei akutem Stress steigt der Kortisolspiegel sprunghaft an und veranlasst unseren Körper, Glukose zu produzieren und für einen schnelleren Stoffwechsel zu sorgen, den wir für plötzliche Aktionen benötigen.

Gefühle beeinflussen die Kortisolproduktion

Schon frühere Studien haben gezeigt, dass unsere Gefühle im Tagesverlauf die Kortisolproduktion beeinflussen. Negative Emotionen sind mit höheren Kortisolwerten verbunden und chronisch hohe Kortisolwerte können insgesamt die Gesundheit belasten. 

Im Alter ist dieser Zusammenhang noch stärker. Ältere Erwachsene neigen zudem dazu, stärkere physiologische Reaktionen auf Stress zu zeigen, aber ihr Körper ist weniger in der Lage die Kortisolproduktion zu drosseln. 

Partnerschaften können eine Rolle bei der Regulierung des Kortisolspiegels zeigen, wie die aktuelle Studie zeigt. "Positive Emotionen können die Produktion von Kortisol dämpfen", so Yoneda. "Das ist besonders relevant, wenn wir darüber nachdenken, wie unsere Beziehungspartner diesen Effekt tatsächlich verstärken könnten."

Glückliche Beziehung hängt mit Kortisolspiegel zusammen

Yoneda und ihr Forschungsteam analysierten Daten von 321 Erwachsenen im Alter von 56 bis 87 Jahren aus drei Studien in Kanada und Deutschland zwischen 2012 und 2018. Sie verglichen die Gefühlszustände und die Zufriedenheit mit Beziehungen mit den Kortisolwerten, die anhand von Speichelproben gemessen wurden. In allen drei Studien wurden Gefühlszustände und Kortisolwerte der Teilnehmer eine Woche lang mehrmals täglich gemessen.

Die Studie ergab, dass der Körper einer Person weniger Kortisol produzierte, wenn ihr Partner stärkere positive Emotionen als gewöhnlich berichtete. Dieser Effekt war sogar noch stärker, als wenn die Personen von eigenen positiven Emotionen berichteten. Er war auch bei älteren Personen und Personen, die angaben, in ihrer Beziehung glücklicher zu sein, stärker.

Die Studie konnte keine Verbindung zwischen dem Kortisolspiegel einer Person und den negativen Emotionen ihres Partners feststellen. Für die Forschenden war dies nicht überraschend, da frühere Untersuchungen darauf hindeuten, dass ältere Erwachsene ihre Partner vor einer physiologischen Reaktion auf negative Emotionen anderer schützen könnten.

"Beziehungen bieten eine ideale Unterstützungsquelle, insbesondere wenn es sich um qualitativ hochwertige Beziehungen handelt", so Yoneda. "Diese Dynamik kann im höheren Erwachsenenalter besonders wichtig sein."

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