Kopfläuse zu Schulbeginn: So werden Sie die Plage effektiv los

Alle Jahre wieder: Zu Schulbeginn verbreiten sich Kopfläuse besonders stark. Die ersten Schulen und Kindergärten mussten bereits Mitteilungen ausschicken, dass in den Klassen bzw. Gruppen bei Kindern Läuse festgestellt wurden. Für Kinderarzt Peter Voitl ist das keine Überraschung: "Nach den Sommerferien ist der Kontakt zwischen den Kindern wieder enger. Für Läuse ist das eine gute Gelegenheit von einem zum nächsten zu krabbeln. Das ist in allen Gemeinschaftseinrichtungen ein Thema, insbesondere im Kindergarten, wo Kinder die Köpfe eng zusammenstecken."
Zwar sind Läuse das ganze Jahr aktiv, im Herbst komme es aber meist zu einer Häufung.
Eltern, die ihre Kinder entlausen müssen, wissen ein Lied davon zu singen. Was aber hilft? Auch hier gilt: Wenn wieder und wieder nichts funktioniert hat, muss man Profis aufsuchen. Eines ist jedoch klar: Läuse sind lästig. Aber sie sind kein Zeichen von Nachlässigkeit.
Entdecken Eltern bei ihrem Kind Läuse oder Nissen – das sind die kleinen, weißen Eier der Parasiten, die ca. einen Zentimeter von der Kopfhaut entfernt an den Haaren festkleben –, müssen sie dies der jeweiligen Einrichtung mitteilen und das Kind entsprechend behandeln, um eine weitere Verbreitung zu verhindern.
Kein Zeichen mangelnder Hygiene
"Es ist keine Schande, Läuse zu haben. Kopfläuse sind überhaupt kein Anzeichen für mangelnde Hygiene, sie befallen alle Bevölkerungsschichten und treten schlicht da auf, wo Kinder eng zusammenkommen", sagt Voitl.
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Kopfläuse werden nur von Mensch zu Mensch übertragen. Auf Gegenständen wie Kämmen, Bürsten, Kuscheltieren oder Hauben halten sie sich nur eine kurze Zeitspanne. Sie können nicht springen oder weitere Strecken außerhalb ihres Wirts zurücklegen, sondern klammern sich an den Haaren einer Person fest. Nur bei engem Kontakt mit anderem Kopfhaar wechseln sie den Wirt. Haustiere sind keine Überträger.
Meist fallen Läuse durch Juckreiz und Kratzen am Kopf auf - sie stechen alle vier bis sechs Stunden. Typische Stellen sind hinter den Ohren, am Hinterkopf und im Nacken. Abseits des Kopfs treten sie nur bei starkem Befall auf.
Shampoo und Lauskamm
Behandelt werden Kopfläuse mit einem speziellen Shampoo aus der Apotheke. Die Haare mit einem gewöhnlichen Shampoo zu waschen, beseitigt die Läuse nicht.
Zudem sollten die Haare mit einem Lauskamm an mehreren Tagen nass durchkämmt werden, um die Eier zu entfernen. Das deutsche Robert-Koch-Institut empfiehlt vier Sitzungen an den Tagen 1, 5, 9 und 13. Voitl: "Die Nissen befinden sich typischerweise hinter den Ohren und im Genick, wo man sie mit engzahnigen Lauskämmen entfernen kann. Beim Shampoo ist es wichtig, die Gebrauchsanweisung zu lesen – es soll etwa nicht auf nasses Haar aufgetragen werden, da es sich sonst verdünnt. Auch die Einwirkzeit muss beachtet werden."
Viele Parasiten sind lästig, aber ungefährlich. Manche können Krankheiten übertragen, wie etwa Zecken, die FSME und Borreliose auslösen können.
Sehr häufig, aber harmlos sind Kopfläuse. Sie nisten sich im Kopfhaar ein, saugen Blut und legen an der Kopfhaut ihre Eier ab. Sie verbreiten sich schnell zwischen Kindern und treten regelmäßig auf. Mit mangelnder Hygiene haben auch sie nichts zu tun.
Neben den Madenwürmern gibt es noch Bandwürmer, die meist für Durchfall, Verstopfung und Bauchschmerzen sorgen und über zu wenig gekochtes Fleisch aufgenommen werden können. Spulwürmer können sich durch die Darmwand bohren und über den Blutweg in Organe wie die Lunge gelangen. Das gilt auch für den gefährlicheren Fuchsbandwurm, der Leber und Lunge befallen kann. Er wird über die Ausscheidungen von Füchsen übertragen. Waldfrüchte und Pilze müssen daher vor dem Verzehr gut gereinigt werden.
Behandlung wiederholen
Nicht immer sind die Nissen leicht zu sehen – eine Lupe kann helfen. Voitl rät, den Lauskamm mit einem dunklen Tuch abzuwischen, um die weißen Nissen besser zu entdecken. Nach neun bis zehn Tagen muss die Behandlung wiederholt werden. Diese Wiederholungsbehandlung darf nicht ausgelassen werden.
Kommt man selbst nicht zurecht, kann dies auch bei Entlausungsstationen, etwa im Hygienezentrum der Stadt Wien, erfolgen. In Schule und Kindergarten darf man unmittelbar nach der Erstbehandlung, manche Einrichtungen fordern eine Bestätigung vom Kinderarzt. Voitl: "Läuse können sehr lästig sein, insbesondere, wenn man mehrere Kinder in verschiedenen Kindergärten und Schulen hat. Sie sind aber harmlos und gut behandelbar."
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