Lifestyle-Erkrankungen: Kann Knoblauch Übergewicht und Diabetes vorbeugen?

Lifestyle-Erkrankungen: Kann Knoblauch Übergewicht und Diabetes vorbeugen?
Indische Forschende untersuchten die Auswirkungen von Knoblauchkonsum bei Stoffwechselerkrankungen und dem Metabolischen Syndrom. Schon länger gibt es Daten zu anderen Erkrankungen.

Sie sind typische Wohlstandserkrankungen und nehmen seit Jahren zu: Diagnosen wie Diabetes, Bluthochdruck oder Übergewicht sind aber auch Risikofaktoren, die eine kürzere Lebensdauer bedeuten können. Das trifft bereits auf jede einzelne dieser Erkrankungen zu. Treten sie gemeinsam auf, sprechen Fachleute vom sogenannten "Metabolischen Syndrom" (MetS). Und bei diesem sind die Zahlen ebenfalls stark im Steigen begriffen.

Die Lebensstilfaktoren zu verbessern und damit das Risiko eines frühzeitigen Todes zu senken, ist eine der wichtigsten Maßnahmen, um MetS zu reduzieren. Dazu zählen vor allem Veränderungen in puncto Bewegung und Ernährung. 

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Kürzlich untersuchten indische Forschende, welchen Einfluss Knoblauch sowohl als Behandlungsoption als auch als Präventionsmaßnahme auf das Metabolische Syndrom haben kann. 

In einer großen Metaanalyse, die im Journal of Ethnopharmacol erschien, analysierten sie 34 randomisiert-kontrollierte Studien mit 2.471 Personen mit Metabolischem Syndrom. Knoblauch zeigte im Vergleich zur jeweiligen Placebogruppe verbessernde Wirkungen auf einzelne Parameter wie etwa Triglyzeride (Blutfette), sowie auf Blutdruck, Blutzuckerspiegel und Taillenumfang.

Zudem wirkte Knoblauch laut den Analysen blutdrucksenkend und entzündungshemmend. Über konkrete Dosierungen fanden die Forschenden keine allgemeingültigen Daten. Dies sollte künftig Gegenstand größerer Studien sein, heißt es. 

Positive Effekte von Knoblauch sind lange bekannt

Die positiven Effekte von Knoblauch auf die Gesundheit sind schon lange bekannt. Immerhin wird das Gewürz seit mehreren Tausend Jahren in der Ernährung eingesetzt. Es soll unter anderem helfen, Erkältungen vorzubeugen oder zur Genesung beizutragen.

Vorbeugende Effekte könnte Knoblauch auch bei Brustkrebs haben, wie im Jahr 2019 eine wissenschaftliche Studie aus den USA zeigte. Frauen hatten ein um bis zu 67 Prozent niedrigeres Risiko an Brustkrebs zu erkranken, wenn sie mehrmals täglich Sofrito aßen. Sofrito ist eine Würzsoße, die hauptsächlich aus Zwiebeln und Knoblauch besteht. Die Forschenden nehmen an, dass der hohe Anteil an Flavonolen und Organosulfaten in den beiden Lebensmitteln für die positiven Effekte sorgt. Sie erhöhen den Sauerstoffgehalt im Blut.

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Knoblauch und Lauchgemüse schützen den Darm

Lauchgemüse reduziert sogar das Risiko an Darmkrebs zu erkranken, wie ebenfalls 2019 eine chinesische Studie zeigte. Die Forschenden untersuchten 833 Menschen mit Darmkrebs mit ebenso vielen ohne Darmkrebs, die sich in Alter und Geschlecht ähnlich waren und an ähnlichen Orten lebten. Jeder der Teilnehmenden wurde hinsichtlich seiner Ernährungsgewohnheiten befragt.

Jene, die die höchsten Mengen an Lauchgemüse verzehrten, hatten ein um 79 Prozent niedrigeres Risiko an Darmkrebs zu erkranken – im Vergleich zu jenen, die nur sehr niedrige Mengen konsumierten. 

Die Ergebnisse zeigten sich sowohl beim Gesamtkonsum von Lauchgemüse als auch beim Verzehr einzelner Arten, nämlich Knoblauch, Lauch, Zwiebeln und Frühlingszwiebeln. Der Zusammenhang war sowohl bei Männern als auch bei Frauen signifikant. In einigen früheren Studien wurden Unterschiede zwischen Männern und Frauen beobachtet, in einer Untersuchung etwa konnte ein schwach schützender Effekt bei Frauen und ein leichter Anstieg des Darmkrebsrisikos bei Männern festgestellt werden. Dies war in der chinesischen Untersuchung nicht der Fall. 

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