Impfung: Astra Zeneca-Vakzin vorerst weiter nur für unter 65-Jährige

Impfung: Astra Zeneca-Vakzin vorerst weiter nur für unter 65-Jährige
Nationales Impfgremium bestätigt bestehende Empfehlung bis zum Vorliegen weiterer wissenschaftlicher Daten.

Das Vakzin des britisch-schwedischen Pharmakonzerns AstraZeneca wird in Österreich im Kampf gegen das Coronavirus vorerst weiter nur an unter 65-Jährige verimpft. Das hat das Gesundheitsministerium am Montag bekannt gegeben, wobei dem eine Empfehlung des Nationalen Impfgremiums vorangegangen war, das vorliegende Daten über die Wirksamkeit des Impfstoffs reevaluiert hatte.

"Keine verlässlichen Daten möglich"

"Dabei wurde die derzeit bestehende Empfehlung bestätigt", teilte das Gesundheitsministerium der APA mit. Die Sicherheits-und Immunogenitätsdaten des AstraZeneca-Impfstoffs wären bei Personen über 65 Jahren zwar vergleichbar gut wie bei Jüngeren. Die Wirksamkeitsdaten würden sich allerdings auf kleinere Probandengruppen und weniger Erkrankungsfälle in der Studienpopulation beziehen. "Basierend auf nur sehr wenigen Erkrankungsfällen sind zum jetzigen Zeitpunkt daher noch keine verlässlichen Aussagen zur Wirksamkeit dieses Impfstoffs für Menschen über 65 möglich", hieß es.

Grundsätzlich ist der Impfstoff von AstraZeneca für Personen ab 18 Jahren zugelassen. Das Nationale Impfgremium hat jedoch Anfang Februar empfohlen, damit nur Personen bis zum 65. Lebensjahr zu impfen, weil es noch nicht hinreichende Daten aus klinischen Studien zur Wirksamkeit bei Senioren gebe. Diese Einschätzung wurde nun bekräftigt, wobei das Nationale Impfgremium laut Gesundheitsministerium aber davon ausgeht, "dass beim Vorliegen weiterer Daten - entsprechende Studien sind derzeit unter anderem in den USA und im Vereinigten Königreich im Laufen - eine uneingeschränkte Empfehlung ausgesprochen werden kann".

Besonders die bereits vorliegenden Daten hinsichtlich der Immunogenität lassen demnach eine vergleichbare Wirksamkeit wie bei jüngeren Probanden erwarten. Bis zum Vorliegen weiterer Daten empfiehlt das Nationale Impfgremium allerdings die bevorzugte Verwendung der hierzulande verfügbaren mRNA-Impfstoffe von Biontech/Pfizer und Moderna bei über 65-Jährigen sowie bei Hochrisikopatienten gemäß der Priorisierungsliste aufrecht zu erhalten - mit einer Einschränkung. "Bei logistischen Problemen in der Impfanwendung mit den mRNA-Impfstoffen spricht nichts gegen eine Anwendung des Impfstoffes von AstraZeneca bei Menschen über 65", berichtete das Gesundheitsministerium, das betonte, man werde der Empfehlung des Nationalen Impfgremiums nachkommen.

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