Hype um Abnehm-Spritze: Zugang für Neupatienten in den USA beschränkt

Die Zahl der fettleibigen Menschen hat sich verdoppelt.
Bei dem begehrten Medikament gibt es Lieferengpässe. Die USA werden zuerst beliefert.

Der dänische Pharmakonzern Novo Nordisk beschränkt für neue Patienten in den USA vorübergehend den Zugang zu seiner begehrten Abnehm-Spritze Wegovy. Das Unternehmen kämpft aufgrund der überwältigenden Nachfrage mit Lieferengpässen und hat deshalb massiv in den Ausbau seines Angebots investiert.

"Wir können nicht für eine ständig wachsende Nachfrage sorgen, deshalb ist es für uns wichtig, dass wir die Kontinuität der Versorgung für die Patienten, die mit der Behandlung begonnen haben, sicherstellen", sagte Vorstandschef Lars Fruergaard Jorgensen am Donnerstag. Um die Versorgung weiter zu gewährleisten, werde die Lieferung der niedrigeren Wegovy-Starterdosen in den USA für "einige Monate" um etwa 50 Prozent gekürzt.

 

Priorität liegt auf USA

Novo Nordisk plane, die Abnehm-Spritze auch in Märkte außerhalb der USA zu bringen. Die Priorität liege aber auf den USA, wo das Mittel bereits eingeführt wurde, sagte Finanzchef Karsten Munk Knudsen. Mehr als 100.000 Rezepte für Wegovy würden dort pro Woche ausgestellt. Novo wolle weitere Auftragshersteller für das Medikament gewinnen, um die Produktion weiter auszubauen.

Im ersten Quartal sprang der Umsatz mit Wegovy zu konstanten Wechselkursen um 211 Prozent hoch. Novo hatte vor kurzem mitgeteilt, dass ein zweiter Auftragshersteller die Produktion des Mittels aufnehmen wird. Ein dritter Hersteller soll noch in diesem Jahr mit der Produktion beginnen, wie Jorgensen sagte. Der Konzern profitierte im ersten Quartal auch von einem starken Geschäft mit seinem Blockbuster-Diabetesmedikament Ozempic, das ebenfalls zu Gewichtsverlust führt.

Insgesamt kletterte der Umsatz um ein Viertel auf 53,4 Milliarden Dänische Kronen (7,16 Milliarden Euro). Der operative Gewinn (EBIT) stieg um 28 Prozent auf 25 Milliarden Kronen (3,35 Milliarden Euro) und übertraf damit die Erwartungen von Analysten. Das nach Marktkapitalisierung zweitwertvollste Unternehmen Europas bestätigte seine Prognosen für das Gesamtjahr, die es Anfang des Monats aufgrund der starken Nachfrage nach Wegovy angehoben hatte.

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