HIV: "Wenn sich viele vor etwas fürchten, entsteht ein Stigma"

Mann hält Tablette.
Seit über 40 Jahren wird weltweit zum HI-Virus geforscht. In vielerlei Hinsicht erfolgreich. Gegen gewisse Tücken des Erregers und Vorurteile Betroffenen gegenüber wird noch heute gekämpft.

Für viele beginnt die Geschichte von AIDS Anfang der Achtziger. Damals berichtete die US-Gesundheitsbehörde von einer mysteriösen Krankheit. 1982 schlugen Fachleute den Namen vor, unter dem die Erkrankung globale Bekanntheit erlangen sollte: "AIDS" – als Abkürzung für "Acquired Immune Deficiency Syndrome", die "erworbene Immunschwäche". Im selben Jahr wurden erste Fälle in Europa dokumentiert.

Tatsächlich ist das humane Immundefizienz-Virus, kurz HIV, welches unbehandelt AIDS auslöst, wahrscheinlich schon 100 Jahre alt. Forschende halten es inzwischen für sehr wahrscheinlich, dass HIV um 1900 erstmals von einem Tier auf einen Menschen, vermutlich einen Jäger in Afrika, übersprang.

Die Geschichte des Virus ist jedenfalls längst nicht zu Ende erzählt. Warum immer wieder Menschen von einer HIV-Infektion geheilt werden können, wieso sich diese Ansätze nicht für die Breite der Betroffenen eignen, welche neuen Hoffnungsträger es in der Therapie gibt und mit welchen gesellschaftlichen Vorurteilen HIV-positive Menschen noch heute kämpfen, erklärt Katharina Grabmeier-Pfistershammer, Leiterin der Ambulanz für sexuell-übertragbare Infektionen am AKH Wien, im KURIER-Interview.

KURIER: Wenn man eine HIV-Diagnose heute einer Feststellung der Infektion oder auch dem Ausbruch der Krankheit AIDS in den Achtzigern gegenüberstellt: Was hat sich verändert?

Kommentare