Herz und Psyche: Neuer Bericht zeigt "vielschichtige Zusammenhänge"
Es war ein besonderer Moment am Kongress der Europäischen Gesellschaft für Kardiologie (ESC) Ende August in Madrid: Die Präsentation eines 80-seitigen Konsenspapiers zum Thema „Psychische Gesundheit und Herz-Kreislauf-Erkrankungen“. Zentrale Aussage: Psychische und Herz-Kreislauf-Gesundheit stehen in einem engen Zusammenhang. Je besser das eine, umso besser auch das andere.
"Erstmals gibt es auf der Ebene der europäischen kardiologischen Gesellschaft ein solches Dokument", sagt die Kardiologin Jeanette Strametz-Juranek, ärztliche Leiterin des Reha-Zentrums Bad Tatzmannsdorf der Pensionsversicherung im Burgenland. "Das ist insofern beachtlich, als die Kardiologie den Aspekt der Psyche in den vergangenen Jahren etwas vernachlässigt und sich vor allem in Richtung Reparaturmedizin entwickelt hat."
Auf Herz und Psyche spezialisierte Reha-Zentren in NÖ und dem Burgenland
Die Reha-Zentren Bad Tatzmannsdorf und Felbring (NÖ) der PV bieten eine stationäre psychokardiologische Rehabilitation an. Mehr dazu lesen Sie hier:
„Wir möchten das Bewusstsein für die vielschichtigen Zusammenhänge zwischen psychischer Gesundheit und Herz-Kreislauf-Erkrankungen schärfen. Beides erhöht das Risiko für das jeweils andere, und Menschen, die an beidem leiden, haben schlechtere Prognosen“, wird Christi Deaton, eine der Autorinnen, in einer Aussendung zitiert. Und man wolle auch auf „erhebliche Wissenslücken“ hinweisen, „die dringend geschlossen werden müssen“.
Mangelndes Bewusstsein bei Fachkräften
So sei unter medizinischen Fachkräften das Bewusstsein, dass psychische Erkrankungen das Risiko, eine Herz-Kreislauf-Erkrankung zu entwickeln, erhöhen, noch nicht ausreichend vorhanden. „In der klinischen kardiovaskulären Praxis werden die Auswirkungen der psychischen Gesundheit und die Bedeutung ihrer Einbeziehung in die Versorgung oft übersehen“, schreibt ein weiterer Autor des neuen Berichts, Héctor Bueno.
„Wir müssen dafür sorgen, dass Fachleute für Herz-Kreislauf-Gesundheit mit Fachleuten für psychische Gesundheit in Psycho-Kardio-Teams zusammenarbeiten, um psychische Erkrankungen bei unseren Patienten frühzeitig zu erkennen und die Versorgung und Unterstützung für Patientinnen und Patienten und ihre Pflegekräfte zu verbessern.“
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