Grippe trifft auf RSV: Experten warnen vor schweren Verläufen

Grippe trifft auf RSV: Experten warnen vor schweren Verläufen
Die Grippewelle wird nun von der RSV-Saison begleitet. Wie stark sich das Respiratorische Synzytial-Virus (RSV) verbreiten wird, sei derzeit nicht vorhersehbar, heißt es seitens Experten.

Besondere Sorge gelte schweren Krankheitsverläufen bei Säuglingen und älteren Menschen. Während Senioren und Schwangere die Möglichkeit einer Impfung haben, steht für Neugeborene seit kurzem eine kostenlose passive Immunisierung zur Verfügung.

Das RSV-Netzwerk ÖRSN an der MedUni Wien verzeichnete bereits positive RSV-Nachweise, was sich auch in den Spitälern widerspiegelt. Laut dem SARI-Dashboard (Schwere Akute Respiratorische Infektionen) wurden bisher 142 Personen mit RSV stationär aufgenommen, so der Österreichische Verband der Impfstoffhersteller (ÖVIH). Es sei nach wie vor möglich, sich impfen zu lassen oder den Nachwuchs zu immunisieren, betonte der Verband. RSV sei insbesondere bei Kindern unter fünf Jahren eine häufige Ursache für Spitalsaufenthalte: Fast jede fünfte stationäre Aufnahme in dieser Altersgruppe sei auf eine RSV-Erkrankung zurückzuführen. Auch bei älteren Menschen steige das Risiko für schwere Verläufe.

"Für jüngere und gesunde Personen bleibt RSV meist eine Erkältung mit Husten und Schnupfen", erläuterte Stefan Winkler, stellvertretender Leiter der Klinischen Abteilung für Infektionen und Tropenmedizin an der MedUni Wien. "Doch bei älteren Menschen – besonders bei solchen mit Vorerkrankungen der Lunge oder des Herz-Kreislauf-Systems – kann das Virus gefährlich werden."

Eine aktuelle Studie am AKH Wien, die bereits zur Veröffentlichung eingereicht wurde, liefert neue Erkenntnisse: "Wir haben Hospitalisierungsraten und klinische Verläufe von RSV- und Influenza-Infektionen verglichen. Auch wenn RSV seltener zu stationären Aufnahmen führte als die Grippe, war die Sterblichkeit bei RSV-Patientinnen und -Patienten höher", hob Winkler hervor.

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