Grippewelle greift um sich - 282.000 sind im Krankenstand

Eine kranke Frau liegt im Bett, neben ihr stehen Honig, Zitrone und eine Tasse.
Ausgerechnet vor Weihnachten: Deutlicher Anstieg bei grippalen Infekten, Influenza und auch bei Covid-19-Fällen. Worauf man jetzt achten sollte.

Winterzeit ist bekanntlich Grippe-Zeit – aber aktuell erwischt es die Österreicherinnen und Österreicher besonders, wie die Österreichische Gesundheitskasse vermeldet. „Die Zahl der gemeldeten Influenza-Erkrankungen ist hierzulande innerhalb nur einer Woche von rund 3.400 auf fast 5.800 Fälle gestiegen. Auch die grippalen Infekte haben mit über 97.000 Fällen ein hohes Niveau erreicht“, sagt Andreas Krauter, Chefarzt der ÖGK.

Die Welle kam heuer zudem rund vier Wochen früher als in den vergangenen Saisonen.

Grippe: Zuwachs von mehr als 70 Prozent

Österreich verzeichne derzeit einen deutlichen Anstieg bei grippalen Infekten, Influenza und auch bei Covid-19. Die Zahl der gemeldeten Influenza-Erkrankungen habe einen Zuwachs von mehr als 70 Prozent in nur einer Woche erreicht.

Insgesamt seien bereits 282.000 Österreicherinnen und Österreicher im Krankenstand. Besonders betroffen sei Wien.   

„Diese Zahlen zeigen klar: Das Virusgeschehen ist hochaktiv“, fasst Krauter zusammen. Die ÖGK mahnt daher: „Gerade jetzt in der Weihnachtszeit, wenn viele Menschen zusammenkommen, sind Schutzmaßnahmen besonders wichtig.“

ÖGK appelliert für Grippeschutz-Impfung

Die Kasse weist im Zuge dessen auf einen Schutz durch Impfungen hin. „Die Grippeimpfung ist der wirksamste Schutz vor schweren Krankheitsverläufen und hilft, Ansteckungen zu reduzieren. Wer sich jetzt impfen lässt, schützt sich selbst und andere,“ so der Appell der ÖGK. 

Die „echte“ Grippe, auch Influenza genannt, ist eine Virus-Erkrankung. Sie beginnt meist plötzlich mit hohem Fieber, Husten, Muskel-, Glieder- oder Kopfschmerzen und einer allgemeinen Schwäche. Vor allem bei Menschen mit schwachen Abwehrkräften und älteren Personen können sich bestehende chronische Erkrankungen verschlechtern, zum Beispiel Asthma oder Herz-Erkrankungen. Auch weitere Beschwerden können auftreten, wie zum Beispiel eine Lungenentzündung oder eine Entzündung des Herzmuskels. Diese Erkrankungen können im schlimmsten Fall zum Tod führen. 

Aktuell dominiere die Influenza-Variante H3N2, sie sei derzeit für die meisten Fälle verantwortlich. Der übrigen Krankheitsfälle kämen durch die Variante H1N1 zustande.

Unterschied Grippe und grippaler Infekt

Wie unterscheidet man zwischen einer echten Grippe (Influenza) und einem grippalen Infekt? Bei einem grippalen Infekt ist das Fieber meist nicht so hoch und die Krankheit verläuft leichter und schneller. Influenza-Viren werden durch Tröpfchen-Infektion übertragen, vor allem durch Husten und Niesen. Aber auch eine Ansteckung über Hände ist möglich. Von der Ansteckung bis zum Beginn der Beschwerden dauert es nur wenige Tage.

Die echte Grippe kann innerhalb von 48 Stunden mit speziellen Medikamenten behandelt werden, die die Vermehrung der Influenza-Viren behindern. Diese Behandlung verhindert einen schweren Krankheitsverlauf, aber nicht die Erkrankung selbst.

Da sich die Grippeviren laufend verändern, wird der Impfstoff jedes Jahr angepasst. Daher sollte man sich jedes Jahr impfen lassen, um weiterhin geschützt zu sein. Zwar garantiert eine Immunisierung nicht zu 100 Prozent, dass man nicht an der Grippe erkrankt, sie mildert im Krankheitsfall aber jedenfalls die Schwere und die Dauer der Grippe. Gegen Erkältungen ist die Impfung wirkungslos.

Vorsichtsmaßnahmen gegen eine Grippe-Infektion

Neben der Impfung können in der Grippesaison auch folgende Vorsichtsmaßnahmen helfen, um eine Infektion zu vermeiden: 

  • Händewaschen: Die Hände regelmäßig und gründlich mit Wasser und Seife reinigen
  • Abstand zu hustenden oder niesenden Menschen halten
  • Handtücher oder Schnupfensprays sollten nicht von mehreren Personen benutzt werden
  • Räume regelmäßig lüften, vor allem Großraumbüros u.Ä.

Korrektur: In der ursprünglichen Version des Artikels wurde hieß es wörtlich: "Die Zahl der gemeldeten Influenza-Erkrankungen habe einen Zuwachs von mehr als 70 Prozent in nur einer Woche erreicht. Insgesamt seien bereits 282.000 Österreicherinnen und Österreicher deshalb im Krankenstand." Der Konnex zwischen Krankenständen und Grippe-Erkrankungen stimmt so nicht. An anderer Stelle im Artikel wird das auch deutlich: Insgesamt sind 5.762 wegen Grippe im Krankenstand, 282.000 ist die insgesamte Zahl der Arbeitsunfähigkeitsmeldungen. Wir bitten die Ungenauigkeit zu entschuldigen. 

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