Frankreich: Gesundheitsbehörde rät von Moderna für Unter-30-Jährige ab

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Grund dafür ist ein etwas höheres Risiko für Herzmuskelentzündungen. Junge Menschen sollen auf andere Impfstoffe zurückgreifen.

Frankreichs Gesundheitsbehörde hat allen unter 30 Jahren von einer Impfung mit dem Impfstoff von Moderna abgeraten. Für diese Altersgruppe bestehe zwar ein geringes, aber ein etwas höheres Risiko für Herzmuskelentzündungen als beim Impfstoff von Biontech/Pfizer, so die Empfehlung, die Montagabend veröffentlicht wurde.

Sofern möglich, sollen Menschen zwischen zwölf und 29 Jahren daher nicht mit dem Impfstoff von Moderna geimpft werden. Auch die Impfstoffe von AstraZeneca und Johnson & Johnson sind in Frankreich nicht für Unter-30-Jährige empfohlen. Die französische Gesundheitsbehörde ist allerdings kein politisches Entscheidungsorgan, sie gibt Empfehlungen vor, ähnlich dem Nationalen Impfgremium (NIG) in Österreich.

Empfehlung in Österreich

Immer wieder gab es Berichte zu Herzmuskelentzündungen nach der Impfung mit mRNA-Impfstoffen. Auch Schweden und Dänemark haben die Impfung mit Moderna für alle Unter-30-Jährigen ausgesetzt, mit der Begründung, dass es Anzeichen für ein erhöhtes Risiko von Nebenwirkungen wie die Entzündung des Herzmuskels oder des Herzbeutels gebe.

Auch in Österreich gibt es vom Nationalen Impfgremium (NIG) eine Empfehlung, den Impfstoff von Moderna zur Auffrischung nur für Über-30-Jährige zu verwenden. Allen Jüngeren wird zu einer Auffrischung mit dem Impfstoff von Biontech/Pfizer geraten. Grund dafür ist ebenfalls eine "vorläufige Unsicherheit in Bezug auf ein erhöhtes Risiko einer Myokarditis (Herzmuskelentzündung, Anm.) oder Perikarditis (Herzbeutelentzündung, Anm.)" bei jüngeren Menschen.

Die Empfehlung gilt auch für Erst- und Zweitimpfungen.

Bei Covid-Erkrankung höheres Risiko

Bei einer Herzmuskelentzündung kann es zu lebensbedrohlichen Herzrhythmusstörungen kommen. Durch die Entzündung schwillt der Muskel an – die Pumpfunktion des Herzens wird beeinträchtigt. Typische Symptome sind Abgeschlagenheit, Erschöpfung, Appetitlosigkeit, Atemnot, Kopfschmerzen sowie Herzklopfen und Schmerzen hinter dem Brustbein. Diese Symptome sollten von einem Arzt abgeklärt werden.

Frühere Studien zeigen, dass die Covid-Erkrankung selbst das Risiko für eine Herzmuskelentzündung erhöht. Die Ergebnisse einer US-Studie deuten etwa darauf hin, dass das Risiko einer Herzmuskelentzündung bei Teenagern im Alter zwischen zwölf und 17 Jahren nach einer Covid-Infektion weitaus größer ist als das Risiko, das durch die Impfung entstehen kann.

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