Forscherin: Weltgemeinschaft muss sich gegen Ausbrüche besser wappnen

Forscherin: Weltgemeinschaft muss sich gegen Ausbrüche besser wappnen
Epidemiologin Golding: "Wir können es uns nicht leisten, darauf zu warten, dass Krankheiten eskalieren".

Angesichts der Einstufung des Affenpocken-Ausbruchs als internationale Notlage fordert eine Expertin, sich gegen künftige Epidemien besser zu wappnen. "Unsere Welt wird immer anfälliger für Ausbrüche von Infektionskrankheiten", erklärte Josie Golding, Chefepidemiologin der britischen Forschungseinrichtung Wellcome Trust, am Samstag. Die Einstufung sollte Regierungschefs an die derzeitigen Schwächen der Weltgemeinschaft erinnern, solchen Herausforderungen zu begegnen.

"Seit Jahrzehnten vernachlässigt"

"Während die Affenpocken-Fälle weiterhin zunehmen und sich in mehr Ländern ausbreiten, stehen wir jetzt einer doppelten Herausforderung gegenüber: eine endemische Krankheit in Afrika, die seit Jahrzehnten vernachlässigt wird, und einem neuen Ausbruch, der marginalisierte Gruppen betrifft", schrieb sie. Die internationale Zusammenarbeit müsse verstärkt werden. Die Forschung müsse klären, warum man bei den Affenpocken neue Übertragungsmuster sehe und was man dagegen unternehmen könne. "Wir können es uns nicht leisten, darauf zu warten, dass Krankheiten eskalieren, bevor wir eingreifen."

Zuvor hatte die Weltgesundheitsorganisation (WHO) den Affenpocken-Ausbruch zu einer "Notlage von internationaler Tragweite" erklärt - die höchste Alarmstufe, die sie ausrufen kann. Bis Samstag waren demnach mehr als 16.000 bestätigte Fälle in 75 Ländern und Territorien und bisher fünf Tote registriert.

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