EU-Kommission will Farbstoff Titandioxid verbieten

Die EU-Behörde für Lebensmittelsicherheit Efsa hat die Verwendung von Titandioxid als Lebensmittelzusatzstoff als nicht sicher eingestuft. Nach Auswertung neuer Studien könne eine krebserregende Wirkung des als Farbstoff E171 bekannten Mittels nicht ausgeschlossen werden, erklärte die im italienischen Parma ansässige Behörde. E171 ist häufig in Süßigkeiten wie Kaugummi, Backwaren, Suppen und Salatsoßen enthalten.
Kleine Teilchen
Der Zusatzstoff besteht aus sogenannten Nanopartikeln aus Titandioxid und soll Lebensmittel optisch ansprechender gestalten. Forscher warnen seit längerem, dass die besonders kleinen Teilchen Entzündungen fördern und Krebserkrankungen begünstigen könnten.
"Nach dem Verzeht ist die Resorption von Titandioxidpartikeln zwar gering, sie können sich jedoch im Körper ansammeln", erklärte die Efsa nun. Eine "allgemein toxische Wirkung" dadurch konnte demnach zwar nicht nachgewiesen, eine schädliche Wirkung für das Genmaterial und damit potenziell krebserregende Wirkung, kann aber auch nicht ausgeschlossen werden.
In Frankreich bereits verboten
Die Efsa hatte die Sicherheit von E171 zuletzt 2016 ausführlich bewertet und keine Bedenken geäußert. Die Experten empfahlen damals aber weitere Studien, um eine sichere Menge für die tägliche Aufnahme festzulegen. Trotz "Berücksichtigung tausender Studien" seit 2016 sei dies nicht möglich gewesen. Titandioxid als Zusatzstoff für Nahrungsmitteln könne also nicht mehr als sicher eingestuft werden, hieß es. Die Behörde informierte nach eigenen Angaben die EU-Kommission und den Rat der Mitgliedstaaten. Ihnen obliege es nun "geeignete Maßnahmen zur Gewährleistung des Verbraucherschutzes" zu erwägen.
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