Endometriose: Diese Ernährung kann den Schmerz lindern
Nüsse und Lachs sind förderlich, Vorsicht bei Avocados.
Extreme Regelschmerzen und Krämpfe bis hin zur Ohnmacht: Etwa jede zehnte Frau mit Gebärmutter leidet an der chronischen Entzündungskrankheit Endometriose. Eine spezifische Therapie für Betroffene gibt es noch nicht. Doch ihre Symptome lassen sich durch eine Umstellung der Ernährung lindern.
Typisch für diese chronisch-entzündliche Erkrankung ist das Wachstum von gebärmutterschleimhautähnlichem Gewebe außerhalb der Gebärmutter, meist im Bauchraum. Diese Gewebewucherungen (auch „Herde“ genannt) treten häufig am Bauchfell auf, können aber auch in die Wände benachbarter Organe wie Blase oder Darm einwachsen.
Die Wucherungen sind hormonell bedingt und unterliegen dem monatlichen Zyklus.
Verklebungen und Verwachsungen, die starke Schmerzen auslösen
Da das Blut aus den Herden nicht abfließen kann, kommt es zu Verklebungen und Verwachsungen, die starke Schmerzen verursachen. Nach jeder Monatsblutung bilden sich Narben, die beim nächsten Zyklus wieder aufbrechen können. Das Immunsystem reagiert wiederum auf das wuchernde Gewebe, was zu Entzündungen führt. Häufig treten zusammen mit Endometriose auch Begleiterkrankungen, insbesondere Darmerkrankungen, auf.
Die Ursachen sind noch nicht erforscht. „Was wir aber wissen, ist, dass bestimmte ernährungstherapeutische Maßnahmen dazu beitragen können, die Beschwerden zu lindern und das Fortschreiten zu verlangsamen“, erklärt Ernährungsmediziner Matthias Riedl. Als besonders wirksam habe sich eine antientzündliche, darmfreundliche Ernährung erwiesen: wenig Zucker und raffinierte Kohlenhydrate, wenig gesättigte Fette, rotes Fleisch und Alkohol.
Stattdessen sollten darmfreundliche Vollkornprodukte, Gemüse und leicht verdauliches Eiweiß wie Tofu oder Hühnerfleisch auf dem Speiseplan stehen. Auch leicht verdauliche Hülsenfrüchte und Gewürze wie Kurkuma, Kreuzkümmel, Zimt oder Ingwer können helfen.
Häufig mit Darmbeschwerden verbunden
Da Endometriose häufig mit Darmbeschwerden einhergeht, sollten Betroffene mögliche Unverträglichkeiten oder Stoffwechselstörungen abklären lassen. „Viele Betroffene bemerken eine Verbesserung, wenn sie histaminhaltige Lebensmittel (reifer Käse, Wurst, Tomaten, Avocado, Sauerkraut, Weizenprodukte, Backwaren mit Hefeteig, Thunfisch oder Meeresfrüchte) eine Woche vor und während der Menstruation meiden.“
Auch Knoblauch, Zwiebeln, Kohl und einige Hülsenfrüchte sind mit Vorsicht zu genießen. „Eine darmschonende Ernährung bedeutet unter anderem, abends auf rohes Gemüse zu verzichten, Alkohol und Kaffee nur in Maßen zu genießen und Wasser besser ohne Kohlensäure zu trinken“, erklärt der Ernährungsmediziner.
Betroffene sollten außerdem auf eine Ernährung achten, die reich an Omega-3-Fettsäuren und Vitamin E ist. „Lebensmittel, die reich an Omega 3 sind, sind Lachs, Hering, Makrele, Sardellen, Leinsamen, Walnüsse, Hanf, Walnuss-, Hanf-, Lein- oder Rapsöl. Zu den Vitamin-E-reichen Lebensmitteln gehören grünes Blattgemüse, Süßkartoffeln, Kichererbsen und Paprika.“
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