Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) warnt seit Jahren vor einem drastischem Anstieg der Demenzfälle in der Zukunft. Experten prognostizieren eine Verdreifachung der Fallzahlen bis 2050 auf weltweit 153 Millionen Menschen, die mit Demenz leben werden. Zu den größten Risikofaktoren gehören Rauchen, Übergewicht, hoher Blutzucker, aber auch Einsamkeit und der Mangel an körperlicher und geistiger Aktivität.
Diese Lebensstilfaktoren können auch nach einer einer Diagnose dazu beitragen, den Verlauf der Erkrankung zu steuern, betont Johanna Püringer, Obfrau des Dachverbands Demenz Selbsthilfe Austria. „Der Fokus wird oft auf die medikamentösen Therapien gelegt, aber es gibt viel anderes, was man tun kann.“ Um darüber und viel anderes Wissenswertes aufzuklären, werden regelmäßig Informationsveranstaltungen abgehalten. Das Angebot richtet sich an Betroffene und an Angehörige.
Möglich sind Einzelberatungen telefonisch, aber auch persönlich und natürlich Gesprächsrunden – da gibt es sogar eigene Gruppen für Partner, Nachbarn und Freunde oder auch für Töchter und Söhne.
Die Betroffenengruppe „Über den Berg kommen“ wendet sich speziell an jüngere Betroffene und an jene, die erst seit Kurzem mit so einer Diagnose konfrontiert sind oder Menschen, die sich wegen ihrer Anzeichen Sorgen machen. „Sie werden dazu motiviert, eine Diagnose anzustreben. Wir wollen Mut machen, dass man mit dem Schicksal nicht alleine ist und immer wieder Neues erfahren kann.“ Dafür werden etwa Expertinnen und Experten eingeladen, die Menschen mit kognitiven Einschränkungen mit ihrem Angebot unterstützen können, etwa Ergo- und Bewegungstherapeuten, Psycho- und Physiotherapeutinnen. „Die wirklichen Experten sind die Betroffenen. Die leben ja damit und haben jeden Tag damit zu tun.
“Nicht zuletzt geht es dem Dachverband auch um Awarenessarbeit und um Sensibilisierung: „Wir sind international vernetzt und es geht auch darum, ein gemeinsames Auftreten vor der Politik zu organisieren“, erklärt Püringer und bemängelt bei der Gelegenheit, dass Selbsthilfe in Österreich ehrenamtlich funktioniert und keine Basisfinanzierung bekommt.
„Wir bieten die Angebote gratis an, weil jeder davon profitieren können soll. Bei uns zahlt man nur einen Mitgliedsbeitrag von 30 Euro im Jahr – dafür gibt es kostenlose Beratung und die Gesprächsrunden können gratis besucht werden.“
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