US-Experten empfehlen Zulassung von Johnson & Johnson-Impfstoff

US-Experten empfehlen Zulassung von Johnson & Johnson-Impfstoff
Die Zulassung könnte noch am Sonntag erfolgen: Studien bescheinigen dem Impfstoff eine hohe Wirksamkeit, auch bei den Virus-Varianten.

In den USA steht ein dritter Covid-19-Impfstoff kurz vor der Notfallzulassung. Ein Expertengremium der Arzneimittelbehörde der Vereinigten Staaten FDA hat sich für eine Notfallzulassung des Corona-Impfstoffs des amerikanischen Konzerns Johnson & Johnson ausgesprochen. Bei der live übertragenen Video-Schaltung des Treffens am Freitag stimmten die Fachleute des Gremiums einstimmig für die Zulassung.

Zwar ist das Votum nicht bindend, in der Regel folgt die FDA aber den Vorschlägen dieser Kommission innerhalb kürzester Zeit. Die Entscheidung könnte sogar noch diesen Samstag oder Sonntag erteilt werden.

In den USA sind bisher die Covid-19-Impfstoffe von BioNTech/Pfizer und Moderna zugelassen.

Im Vergleich zu den anderen schon zugelassenen Impfstoffen bietet der von J&J den Vorteil, dass eine einmalige Dosis ausreicht. Zudem muss das Präparat auch nicht tiefgefroren gelagert werden, was die Verteilung erleichtert.

EU-Entscheidung für Mitte März erwartet

Für die Europäische Union will die Arzneimittelbehörde EMA bis Mitte März über eine bedingte Marktzulassung für das Vakzin von J&J entscheiden. Als weltweit erstes Land hatte Bahrain dem Mittel am Donnerstag eine Notfallzulassung erteilt.

J&J hatte Ende Jänner für das Mittel eine Wirksamkeit von 66 Prozent beim Schutz vor mittelschweren bis schweren Covid-19-Verläufen in seiner weltweiten Untersuchung mit rund 44.000 Teilnehmern gemeldet. Bei der Vorbeugung einer Krankenhauseinweisung war das Vakzin 14 Tage nach der Impfung zu 85 Prozent wirksam und zu 100 Prozent nach 28 Tagen.

Bei Studien in Südafrika und Brasilien lag die Wirksamkeit bei 81,7 beziehungsweise 87,6 Prozent. Damit scheint der Impfstoff auch gut gegen die südafrikanische und die brasilianische Virus-Variante zu wirken, die als deutlich ansteckender gelten.

Die Europäische Kommission hat 200 Millionen Dosen des Wirkstoffes von Johnson & Johnson bestellt, mit einer Option für 200 Millionen weitere. Bei einer Zulassung könnten 100 Millionen Dosen bis Juni geliefert werden.

Österreich hat im Rahmen der EU-Beschaffung 2,5 Millionen Dosen von Johnson & Johnson bestellt.

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