Coronavirus-Studie: Wie hoch ist die Ansteckungsgefahr in der U-Bahn?

Coronavirus-Studie: Wie hoch ist die Ansteckungsgefahr in der U-Bahn?
Britische Wissenschafter haben Oberflächen und Luft in den Londoner Stationen untersucht.

Trotz Einhaltung aller Social-Distancing-Regeln: Die tägliche Fahrt mit der U-Bahn lässt sich für viele Menschen schlichtweg nicht vermeiden. Doch wie gefährlich ist die Fahrt ins Büro, in den Supermarkt oder Kindergarten wirklich? Das sieht man sich nun in London genauer an: Transport for London (TfL), Betreiber des Verkehrsnetzes der Metropole, hat sich gemeinsam mit Wissenschaftlern des Imperial College London zusammengetan, um diese Frage zu klären.

Über vier Monate hinweg werden derzeit alle vier Wochen in den öffentlichen Verkehrsmitteln (Bus und Bahn) Proben von Luft und Oberflächen genommen. Die Ergebnisse der zweiten Testrunde aus dem Oktober sind nun veröffentlicht worden.

Keine Spuren

Das Ergebnis: Wie bereits im Vormonat konnten die Wissenschafter keine Spuren des Virus nachweisen. Als "extrem beruhigend" beschrieb Lili Matson, zuständig für Sicherheit, Gesundheit und Umweltfragen bei TfL, die Ergebnisse im BBC-Interview.

Mit Wattestäbchen wurden Abstriche von den Oberflächen der Haltegriffe genommen, von den Druckknöpfen im Bus und von den Kartenlesegeräten, dank denen beim Ein- und Ausstieg kontaktloses Bezahlen möglich ist. Handläufe von Rolltreppen und Sitze bei Bushaltestellen waren ebenso Teil der Probenentnahme. Mit speziellen Maschinen wurde die Luftqualität getestet.

„Ich bin überzeugt, dass es sicher ist, U-Bahnen und Busse zu nutzen. Wir haben eine gewaltige Menge an Maßnahmen eingeführt, von Reinigung über Stichprobenprüfungen und Handdesinfektion bis zu Antivirus-Sprays", sagte Matson. Seit Beginn der Pandemie hat TfL die Reinigungsmaßnahmen massiv ausgeweitet.

Auch die Wiener Linien desinfizieren täglich alle Flächen, Stationen und Fahrzeuge. Hierzulande hat es bisher noch keine auf die öffentlichen Verkehrsmittel zurückzuführende Cluster gegeben.

Unverzichtbar bleiben jedoch weiterhin das Tragen des Mund-Nasen-Schutzes sowie - so gut es eben geht - Abstand zu wahren.

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