Erster in Österreich: Mit Blutplasma behandelter Covid-Patient genesen

Symbolbild
Der steirische Patient konnte keine eigenen Antikörper gegen den Erreger bilden. Nun gilt er als geheilt.

In Österreich ist erstmals ein mit Blutplasma eines geheilten Covid-19-Patienten behandelter Patient wieder vom Coronavirus genesen. Das berichtet die Kleine Zeitung in ihrer Montagausgabe. Der 36-jährige Steirer ist demnach nach einem Monat Krankheit aus der Intensivbehandlung auf die Normalstation verlegt worden. Und er wurde bereits drei Mal negativ auf SARS-Cov-2 getestet.

Der Mann aus dem Murtal leidet laut dem Bericht an einem angeborenen Immundefekt: Er kann keine spezifischen Antikörper bilden. Vier Wochen habe er an hohem Fieber gelitten, zudem hatte er Entzündungen in der Lunge und Atemnot.

Therapie mit Rekonvaleszentenplasma

Nach Verlegungen aus anderen Krankenhäusern wurde bei dem Patienten am LKH-Universitätsklinikum Graz eine Therapie mit dem sogenannten Rekonvaleszentenplasma durchgeführt. Auch an Kliniken in Tirol und Salzburg werden an Covid-19 Erkrankte mit Plasma von Genesenen behandelt - nach Angabe seiner Ärzte ist der steirische Patient aber der erste in Österreich, der nach der Therapie genesen ist.

Zuvor hatte die Familie des Steirers aus dem Murtal in einem öffentlichen Aufruf um Blutplasma-Spenden von Menschen, die an Covid-19 erkrankt und wieder gesund sind, gebeten.

Hoffnungsträger

Bereits Anfang April hatten sich zwei ältere Patienten in Südkorea von ihrer schweren Lungenerkrankung erholt, nachdem sie mit dem Blutplasma geheilter Coronavirus-Patienten behandelt wurden.

Die Erkenntnisse wecken Hoffnungen im weltweiten Kampf gegen die Coronavirus-Pandemie. Wissenschaftern zufolge enthält das Blutplasma der von Covid-19 geheilten Menschen Antikörper gegen den Erreger Sars-CoV-2. In kleinen Studien wurde zuvor bereits nachgewiesen, dass Plasma-Transfusionen bei der Bekämpfung von Infektionskrankheiten wie Ebola und SARS helfen.

Tests hierzu sind unter anderem auch in Frankreich und Deutschland angelaufen. In Österreich haben sich laut Kleine Zeitung  die Symptome auch bei einem zweiten Patienten nach einer Therapie mittels Rekonvaleszentenplasma gebessert. Ein dritter Patient werde demnach auf eine entsprechende Behandlung vorbereitet.

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