Corona: Ärzte und Pfleger gegen Impfungen durch Sanitäter
Ärzte, Pfleger und Gewerkschaften haben am Freitag Kritik an der möglichen Verabreichung von Corona-Impfungen durch Sanitäter geübt. Diese wurde am Vortag von der Regierung im Nationalrat beschlossenen, wenn Rettungssanitäter über 2.000 Stunden Berufserfahrung in den vergangenen fünf Jahren verfügen und die Impfung ärztlich beaufsichtigt wird. Das sei ein voreiliger Plan, hieß es nun von Wiener Ärztekammer, Gesundheits- und Krankenpflegeverband (ÖGKV) sowie GÖD und younion.
"Die Menschen in Österreich brauchen nicht nur Vertrauen in den Impfstoff, sondern auch in die Person, die ihn verabreichen wird", betonten die Interessensvertretungen in einer gemeinsamen Aussendung. "Eine intramuskuläre Injektion darf nach aktueller Rechtslage ausschließlich durch Ärztinnen und Ärzte sowie den gehobenen Dienst der Gesundheits- und Krankenpflege erfolgen", hieß es weiter.
"Nur erfahrenes Personal"
Sanitäterinnen und Sanitäter würden zwar täglich hervorragende Arbeit in der Unfall- und Notfallversorgung leisten, "Impfungen gehören aufgrund ihrer Ausbildung jedoch nicht zu ihren Aufgaben". Gerade bei der Covid-Impfung dürften "keine Ausnahmen" gemacht werden, forderten die Ärztekammer und die Gewerkschaften. Das Vertrauen der Menschen müsse speziell bei dieser Impfung gestärkt werden, und das sollte "nur durch dafür ausgebildetes und erfahrenes Personal" sichergestellt werden.
"Wir sind der Meinung, dass die Einbindung der professionell Pflegenden in die Impfstrategie in jeder Hinsicht der bessere Weg ist", hielt der ÖGKV fest. Die Regelung darüber, wer impfen darf, sei auch essenziell für den Erfolg der Impfung allgemein, betonten Ärztekammer, ÖGKV und die Gewerkschaften GÖD und younion.
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