Cannabiswirkstoff CBD kann bei Alkoholerkrankung helfen

Blatt einer Cannabispflanze
CBD hat keine berauschenden Effekte, kann aber bei alkoholerkrankten Menschen das Verlangen nach Alkohol verringern, wie eine neue deutsche Untersuchung zeigt.

Zusammenfassung

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  • Studie zeigt, dass CBD das Verlangen nach Alkohol bei alkoholbezogenen Erkrankungen reduzieren könnte.
  • Teilnehmer, die CBD erhielten, zeigten geringere Gehirnaktivierung im Belohnungszentrum und weniger Alkoholverlangen.
  • Weitere Studien sind nötig, um die Stabilität und Allgemeingültigkeit der Ergebnisse zu überprüfen.

Bisher sind nur wenige Medikamente für die Behandlung alkoholbezogener Erkrankungen zugelassen. Deutsche Forschende konnten nun in einer Studie zeigen, dass der Cannabiswirkstoff CBD bei Alkoholproblemen helfen könnte. 

CBD ist ein natürlicher Bestandteil der Cannabispflanze und hat keine berauschenden Effekte.

800 Milligramm CBD vs. Placebo

Wissenschafterinnen und Wissenschafter des Zentralinstituts für Seelische Gesundheit in Mannheim untersuchten den Effekt bei 28 Personen im Alter von 18 bis 60 Jahren mit leichter bis schwerer alkoholbedingter Erkrankung. Sie teilten die Teilnehmenden in zwei Gruppen, wobei eine Gruppe eine Einzeldosis 800 Milligramm CBD erhielt, die andere Gruppe ein Placebo. 

Anschließend nahmen die Probandinnen und Probanden an verschiedenen Tests teil, bei denen sie zum Beispiel Alkoholreizen oder Stress ausgesetzt wurden. Ihnen wurden beispielsweise alkoholbezogene Bilder gezeigt oder sie wurden in eine Umgebung gebeten, die einer Bar ähnelte.

Sie bewerteten ihr Verlangen nach Alkohol mittels Fragebögen. Zusätzlich wurde ihre Gehirnaktivität per Magnetresonanztomographen (MRT) gemessen. 

CBD sorgte für geringeres Alkoholverlangen

Das Ergebnis: Diejenigen, die CBD erhielten, berichteten über ein deutlich geringeres Alkoholverlangen im Vergleich zur Placebogruppe. Die MRT-Untersuchungen zeigten, dass bei jenen, die CBD einnahmen, das Belohnungszentrum des Gehirns deutlich weniger aktiviert wurde. Dies steht in Zusammenhang mit einem geringeren Alkoholverlangen und einer geringeren Rückfallwahrscheinlichkeit. Zudem konnte gezeigt werden, dass höhere CBD-Spiegel im Blut mit einem geringeren Alkoholverlangen und einer geringeren Aktivierung im Belohnungszentrum des Gehirns einhergingen.

"Unsere Studie liefert erste und deutliche Hinweise darauf, dass Cannabidiol dazu beitragen kann, das Verlangen nach Alkohol zu verringern und die mit der Sucht zusammenhängende Gehirnaktivität zu verändern", fasst Patrick Bach, Arbeitsgruppenleiter an der Klinik für Abhängiges Verhalten und Suchtmedizin am ZI, die Ergebnisse zusammen. 

Wie stabil die Effekte im Lauf der Zeit sind und ob die Ergebnisse allgemein anwendbar sind, sei aber Gegenstand weiterer notwendiger Studien

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